Nach knapp fünf Monaten Pause und einer langen Vorbereitung fiel für den FC Triesen am Osterwochenende der Startschuss zur Rückrunde. Um es gleich vorweg zu nehmen: Der frühere FCT-Torwart Kobler war dieses Mal nur Zaungast, weshalb keine Gefahr für ein erneutes Osterei im Triesner Tor bestand.

Mit einem 18 Mann-Kader und einer erneuten Millionenbank trat man auf der heimischen Blumenau an und empfing mit Valposchiavo Calcio gleich zu Beginn einen unangenehmen Gegner der durch die 0:4-Niederlage aus der Hinrunde noch eine Rechnung mit dem FCT offen hatte. Trotzdem waren die Triesner von Beginn an das spielbestimmende Team. Valposchiavo fand kein Mittel, die gut stehende Abwehr der Blumenau-Kicker zu knacken. Dies lag bestimmt an den klaren Anweisungen untereinander „Gregor o inna schauen“ oder „Brudii“. Jedoch spielte auch der FCT seine Angriffe oftmals nicht konsequent zu Ende. Die grösste Chance in der ersten Halbzeit vergab der wieselflinke Büchel der über links in den Strafraum zog und den Schuss am langen Pfosten vorbei zog.

Das gleiche Bild zeigte sich auch im zweiten Durchgang. Triesen rannte an, aber es wollte kein Tor fallen. Dann der Schock: In der 72. Minute lancierten die Gäste aus dem Puschlav einen schnellen Konter und versenkten die Kugel zur 0:1-Führung. Getreu der Redensart: zuerst kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu. Glücklicherweise war der Schock nur von kurzer Dauer. Die Rohrer-Elf bewies Moral und kam keine drei Minuten nach dem Gegentreffer durch den kurz davor eingewechselten Branko Kosic zum verdienten Ausgleich. Er verwertete, trotz Lis(z)taproblemen, einen flachen Querpass souverän in Mittelstürmermanier (o guat vor allem). Damit bewies das Trainerteam ein glückliches Händchen und Edeljoker Kosic durfte sich feiern lassen. Nach dem Ausgleich wollten die Triesner aber mehr und drückten auf den Siegtreffer. Schliesslich stand ein optimaler Start in die Rückrunde sowie die Tabellenführung auf dem Spiel. Der ebenfalls eingewechselte Haas, der mit seiner ersten Aktion gleich mal seinem Gegenspieler den Schnauf verschlag, schraubte sich kurz vor Schluss nochmals in die Höhe, doch sein Kopfball landete knapp über dem Tor. Auch ein Freistoss aus halblinker Position konnte von den Puschlavern verteidigt werden. Dann die 93. Minute, nochmals ein Eckball für Triesen, die letzte Aktion des Spiels. Aron „Kasimir“ Sele zieht den Ball in den Strafraum. Haas lässt sich im Fünfmeterraum theatralisch fallen. Es herrscht Unordnung und Gewühl bis der Ball vor den Füssen von Spielertrainer Raphael Rohrer landet der zum 2:1 Siegtreffer einnetzen konnte und anschliessend zum Jubeln in Richtung Eckfahne eintauchte. Co-Trainer Hutter reagierte geistesgegenwärtig und wollte die letzten Sekunden des Spiels mit einem Wechsel überbrücken. Tschütscher zerriss sich seine Regenjacke um sich für die Einwechslung bereit zu machen. Doch es war zu spät, der Schiedsrichter pfiff die Partie ab und Triesen konnte Valposchiavo glücklich aber verdient mit null Punkten auf die lange Heimreise schicken – en schöna sowiiet Tschööö Tschööö!


FC Triesen – Valposchiavo Calcio 2:1 (0:0)

Sportplatz Blumenau, Triesen: Ein Mix aus Leintücher schneien und Grotten hageln – die Frisuren sitzen bei 93 Zuschauern

Aufstellung: Kindle; Frick, Bargetze, Brudi-Ilic, Braun; Sele, Rohrer; Beck, Büchel, Arpagaus (73. Haas); Salzgeber (71. Kosic)

Ersatz: Goop, Mathis, Tschütscher, Meier, Vaccaro

Tore: 0:1 72. Valposchiavo, 1:1 75. Kosic, 2:1 93. Rohrer

Bemerkungen: Triesen ohne D. Wolf (verletzt), Zahn (Europapark) J. Wolf, Brunner (2. Mannschaft) Alessio „Prince“ Haas und Fabian „Gündi“ Wolfinger (beide Trainingsrückstand); Gelbe Karte für Ilic; Vini ma Vaccaro als Linienrichter und Übersetzer im Einsatz

Bemerkenswert:

– Diego Haas möchte gezeigt bekommen wie man in einen Zweikampf geht ohne zu foulen.
– Torhüter Kindle nimmt Rückpass in die Hand. (65.) Der Verein bittet Torwarttrainer Holpp im nächsten Training kurz die Rückpassregel zu erklären.
– Der Antrag von Coach Jupp das Spiel im Puschlav auszutragen wurde vom Verband abgelehnt.
– Juniorenobmann-Grebi stellte zusammen mit Vize-Hutti am Vortag eine GoPro auf um das Spiel zu filmen, alles war vorbereitet… einziger Haken: Hutti verschwieg Grebi, dass das Spiel nicht auf dem Hauptplatz stattfindet.

Kommentare sind geschlossen.