Nachdem die vorderen Teams in den letzten Wochen fast im Gleichschritt marschiert sind, stand am vergangenen Samstag mit dem FC Sevelen ein direkter Konkurrent um die Tabellenführung auf der Blumenau. Für den FCT war es somit die Chance sich von einem Konkurrenten etwas abzusetzen.

Die Spieler sowie die Zuschauer spürten von Beginn an, dass das Heimteam hier den Ton angeben möchte. So äusserte sich Salzgeber kurz vor der Partie mit den Worten „Ich hatte eine positive Nervosität in mir. Aber nach dem Kabinenkreis und einem kurzen „Bisi“ war ich voll auf das Spiel fokussiert“. Die Triesner nahmen das Heft in die Hand und dominierten die ersten 20 Minuten. Die grösste Chance in der Startphase vergab Beck, der einen Abpraller ans Lattenkreuz schlenzte. Büchel verwertete den Ball, stand jedoch leicht im Abseits. Beck erläuterte die Szene nach dem Spiel wie folgt: „Das war ein herrlicher Schlenzer, einer zum Nachschauen. Leider fehlten ein paar Zentimeter, ansonsten hätte ich später noch meinen Enkelkindern von diesem Tor erzählt“. Im Anschluss passierte, was oft im Fussball passiert: Die Seveler, bisher ohne gefährlichen Torabschluss und wenig Ballbesitz, erwischten die FCT-Abwehr auf dem falschen Fuss, überlupften Torwart Meier und gingen in Führung. Auffällig ist, dass Triesen damit in vier der fünf Rückrundenpartien in Rückstand geraten ist, was selbst den Coach der Damenmannschaft Rolf Mettler zur Weissglut treibt.

Die Triesner Elf schüttelte sich kurz, blieb jedoch seiner Linie treu und kombinierte weiterhin nach vorne. Nach rund einer halben Stunde folgte dann eine Kombination wie aus dem Lehrbuch. Das magische Dreieck Zahn– Rohrer – Büchel kombinierte sich über die linke Seite in den Strafraum wo letzterer den Ball souverän zum verdienten Ausgleich im Seveler Tor versenkte. Büchel sah die Szene so: „In diesem Moment fühlten wir uns wie damals Balakov, Bobic und Elber. Ich wusste deshalb, dass die Situation nur mit einem Tor enden kann. Ich bin einfach überglücklich ein Teil dieser Mannschaft zu sein, deshalb halte ich mich auch in Zukunft an den Dresscode im Training und an den Spielen“. Mit diesem Unentschieden ging es dann auch in die Halbzeit welche mit Kaffee und einigen Leckereien versüsst wurde.

Die zweite Hälfte wurde dann etwas ruppiger und umkämpfter, was sich in vier gelben und einer gelb-rote Karte der Seveler äusserte. Triesen versuchte ununterbrochen nach vorne zu kombinieren und Seefala agierte fast ausschliesslich mit langen Bällen in die Spitze. Immer wieder wurde das Heimtean von den lautstarken Anhänger unterstützt, von den Rängen ertönte es: „1,2 Domino Tresner gwinnen sowieso“. Und tatsächlich (Tatsachwohr): In der 76. Minute wurde Salzgeber im Strafraum gelegt und Zahn konnte den fälligen Strafstoss zur überfälligen Führung verwandeln. Mit Zahn stand ein sicherer Schütze am Elfmeterpunkt, der bereits vor dem Spiel meinte „Wir können heute nur erfolgreich sein, wenn wir zeigen, dass wir Eier haben – Eier, wir brauchen Eier!“. In der letzten Viertelstunde versäumte es der FCT in einigen Situationen den Ball sicher in den eigenen Reihen zu halten. So rutschte Spielertrainer Rohrer noch zweimal das Herz in die Hose bei den Querschlägern von Tschütscher und Bargetze am eigenen Sechzehner. Glücklicherweise passierte jedoch nichts mehr und Triesen konnte sich über einen äusserst wichtigen 2:1-Heimsieg freuen, der mit etwas mehr Cleverness und Kaltschnäuzigkeit auch klarer hätte ausfallen können. Erfreulich ist insbesondere auch, dass sich die Mannschaft an die Spielphilosophie (offensiv, dynamisch, in der Zone) gehalten hat.

 

FC Triesen – FC Sevelen 2:1 

Sportplatz Blumenau, Triesen: 133 Zuschauer (12 davon auf dem Skaterpark)

Aufstellung: Meier; Lüthi (ab 60. Bargetze), Tschütscher, Ilic, Braun; Sele, Rohrer, Beck (ab 70. Arpagaus), Salzgeber; Büchel, Zahn (ab 81. Kartenhaas) 

Milliardenbank: D. Wolf, Kosic, Kindle (Linienrichter), Hutter (Pikettdienst) 

Tore: 0:1 20. Sevelen, 1:1 28. Büchel, 2:1 76. Zahn (Penalty)

Bemerkungen: Triesen ohne Fehr, Brunner, Mathis, Goop (2. Mannschaft), J. Wolf, Vaccaro (beide River Rafting Tour) sowie 18 Senioren 40+(Kulturreise Wien) Verwarnungen: Frick, Sele, Haas (alle gelb), Sevelen (5x gelb, 1x gelb-rot)

Bemerkenswert:

Prominente Zaungäste auf der Blumenau: Der neue LFV-Präsident Hugo Quaderer liess sich den Spitzenkampf genauso wenig entgehen wie die ehemaligen Triesen-Legenden Ivan Blaskan und Kenny Banzer.

Der ehemalige FCT-Spieler und spätere Kiosk-DJ Kenny Banzer applaudierte beim Platzverweis der Seveler und wurde von einem gegnerischen Fan mit den Worten „Muasch sicher nöd klatscha, kindschä Siäch“ angegangen.

Co-Trainer Hutter erteilte Salzgeber nach der Partie eine Schelte, nachdem dieser ohne Bedrängnis einen Ball ins Out passte der zuvor sicher in den eigenen Reihen lief.

Valentin „Urs“ Goop überzeugte alle Zuschauer als sehr emotionaler Speaker.

Dodo-der-weisse-Braslianer-Wolf war mit Linienrichter Andy Kindle nicht zufrieden und wies diesen zurecht: „Bedien amol dia Fahna richtig oder bruchsch ah Bedienigsaleitig.“

Als Linienrichter Kindle mit dem blauen Oberteil an der Seitenlinie stand, reagierte Huttinho sofort und zog ihm ein gelbes Überziehleibchen an. Was natürlich aufgrund der Dressfarbe von Sevelen viel besser war.

Kommentare sind geschlossen.