Die Damenmannschaft des FC Triesen lud am Samstagabend bei herbstlichen Temperaturen von 20 Grad zum letzten Heimspiel der Vorrunde ein. Tabellennachbar Rapperswil-Jona war zu Gast im pfönigen Triesen. Wie der Titel schon verrät, war Rappi nach den 90 Minuten dieses Samstags der Tabellennachbar gewesen.

Mit einem sensationellen Aufgebot von 19 Spielerinnen – wobei nur 18 auf der Karte sein dürfen – wurde von jeder Spielerin am Samstag 120% gefordert. Ein Gegner auf Augenhöhe war der FC Rapperswil-Jona schon immer. So bereitete die spielstarke Frauschaft dem FCT bereits in der vergangenen Saison Schwierigkeiten. Nichts desto trotz konnten die Triesnerinnen um Trainer Noge in der Saison 15/16 zwei Mal siegen und wollten die St. Gallerinnen, wie Egon sagen würde, auch am Samstag „butzen“. Wie erwartet zeigte sich Rappi von Anfang an flink und spielsicher, was den Triesnerinnen natürlich entgegenkam. Was gibt es besseres, als eine Mannschaft, die, wie so oft in der 2. Liga, nicht nur mit hohen Bällen in die Spitze agiert, sondern sich in klugen Spielzügen versucht?! So wurde die Kugel munter übers Feld gerollt. Beide Teams kombinierten sich sehr oft über die Seiten nach vorne. Viga ich-setze-mich-heute-durch Gerner überlief ihre Gegnerin so oft, dass diese gar in der 20. Minute ausgewechselt werden musste. So verhielt sich auch Trainer Eberle recht ruhig in seinem Kabäuschen an der Seitenlinie, denn seine Damen setzten genau das um, was er in den Trainings unter der Woche immer wieder erwähnte. Mit dem Gegenwind im Gesicht taten sich die Gäste schwer, von hinten heraus zu spielen und so stand der FCT ungewohnt hoch im Feld und konnte diese Position ein ums andere Male gekonnt ausnutzen. Irgendwie wollte es mit den Toren aber noch nicht so recht klappen. Zu einem Déjà-vu kam es in der 23. Minute, als sich Fasel fast die gleiche Freistossposition bot wie eine Woche zuvor im tiefsten Thurgau. Aus ca. 17 Metern zog sie hoch konzentriert den Ball dieses Mal in die linke Torhüterecke. Leider war der Schuss zu wenig präzise, die Torhüterin liess den Ball dennoch kurz abprallen – richtig gefährlich wurde es aber nicht. Schade! Ein gefährlicher Lattenschuss und viele Aktionen über die Flügel prägten die erste Halbzeit weiter. Rappi konnte weitläufig unter Kontrolle gehalten werden und die gut stehende FCT-Verteidigung lies keine ernstzunehmenden Torchancen zu. Und wenn beide keine Tore schiessen bleibt es gewöhnlich beim 0:0.

„Dia sin zum butza, do simmer üs anig oder?“ – um nur ein Zitat aus der Pausentee-Rede von Trainer Noge zu nennen. Als die grosse Bolt das hörte, wurde ihr plötzlich schlecht, so musste sie die kleine Bolt ersetzen. Die Worte „es goht scho“ folgten kurz nach „i glob i muas kotza“ und so war die Entscheidung gefallen. Es blieb also nur noch zu erfahren, ob M. Müller auch in der zweiten Halbzeit ran durfte, da sie den Plan (ein Kopfballtor in den ersten 45min) leider nicht umsetzten konnte. Doch ja, soviel Einsatz musste belohnt werden.

Das Ziel des FCT war es nun ganz klar, die Sache in der zweiten Halbzeit zu regeln und das Tempo zu halten. Und siehe da, nur 2 Minuten nach dem erneuten Anpfiff der Partie befand sich der FCT bereits im gegnerischen Strafraum. Swissgirl Kälbi setzte nach einem Corner zur Flanke an doch eine Gegenspielerin warf sich in die Schussbahn und schützte ihren Kopf (un)glücklicherweise mit den Händen, woraufhin der Schiri auf den Elfmeterpunkt zeigte. Simi Kaiser trat selbstbewusst an den Ball und versenkte die Pille unhaltbar im Tor. 1:0! Der Führungstreffer brachte den Triesnerinnen neue Spielsicherheit und alle glaubten nun noch stärker an den Sieg. Allrounderin Mirjam Schmidt wurde kurzerhand im Sturm eingesetzt und als Vigas obligatorische 60 Minuten um waren rutschte Little-Bolt auf die linke Aussenbahn, um in der Mitte Platz für Schaltzentrale Schmidt zu machen. Es dauerte nicht lange bis sich dies auch im Spiel der Mannschaft widerspiegelte. Ein vermeintlich zu langer Querpass von eben dieser Schmidt in die Sturmspitze zu Alabor wurde von der gegnerischen Torhüterin zu spät angelaufen und so kam Cärmi vor ihr an den Ball und knallte mit letzter Kraft das Spielgerät in die rechte Torecke. 2:0! Unter tosendem Applaus lief sie zum Torjubel an und zeigte sich wie gewohnt sehr bescheiden. Doch auch Rappi hörte auf keinen Fall auf zu spielen. Sie setzten sich immer wieder über ihre blitzschnelle linke Flügelspielerin durch, welche eine regelrechte Staubwolke hinter sich herzog. Verteidigungsvirtuosin Carmen Kindle wurde fast schwindlig, hatte es aber – so wie Egon selbst sagte – „im Greff döt dossa“. Mit einer vollbesetzten Ersatzbank waren einige Wechsel absehbar und so sollte Seraina Aggeler noch einmal Dampf ins Spiel bringen. Die Stürmerin zeigte sich wie immer sehr engagiert und auch Schmidt fühlte sich im zentralen Mittelfeld pudelwohl. Nach einem Seitenwechsel in der 88. Minute wurde der Schmidtinator aus der Mitte angespielt, welcher sich in Kombination mit Bolt auf der linken Aussenbahn an den Gegnerinnen vorbei kämpfte – und das mit Erfolg. Mit letzter Kraft und schon beinahe bei der Eckfahne angekommen spielte sie den alles entscheidenden Pass zu Aggeler in den Strafraum, welche den Ball im Zeitlupentempo seelenruhig (mit dem etwas schwächeren Linken wohl bemerk) über die Linie schob. 3:0! Alle Spielerinnen – auch Seraina selbst -, Zuschauer und Gegnerinnen waren sich hierbei wohl sicher, dass die Torhüterin den Ball noch erlaufen würde. „Guat ganga!“. Rappi reichte es wohl langsam und es wurde noch ein zwei Mal brenzlig vor dem Tor der Katze Huber. So richtig gefährliche Torchancen gab es aber nicht mehr und so blieb es beim verdienten 3:0 Heimsieg für den FCT. Ein toller Abschluss einer erfolgreichen Herbstrunde.

Die Damen des FCT bedanken sich bei allen, die vorbeigekommen sind. Wir haben uns über die zahlreichen Zuschauer und Zuschauerinnen sehr gefreut!

Des Weiteren können wir voller Freude verkünden, dass die Triesnerinnen auf dem 3. Tabellenrang mit nur noch vier Punkten Rückstand auf den Tabellenführer Appenzell überwintern werden. Eine starke Mannschaftsleistung und 7 Siege in 10 Spielen sorgen für optimale Voraussetzungen für die Rückrunde.

FC Triesen – FC Rapperswil-Jona 3:0 (0:0)

Aufstellung: Zu-Null-Huber, Corni Troisi alias Kindle (C), Müller, Kaiser, Meier, Kälbi, Fasel, T. Bolt, Gerner, Nono, AlaTOR

Ersatz: Gabathuler, Hermann, Aggeler, V. Bolt, Lohner, Wegmann, Schmidt

Tore: 48’ 1:0 Kaiser (P), 77’ Alabor 2:0, 88’ Aggeler 3:0

Bemerkungen: Triesen ohne Burgmeier, Oezcan, Hasler (alle drei als Fans dabei), Dr.-crazy-oranje-Ponse, Büchel – erholt sich vom letzten Spiel im Frühling -, war aber später natürlich beim Glühwein-und Racletteplausch wieder am Start!

Bemerkenswert:

Jo Ilic aus der 1. Mannschaft versucht sich als Amor bei Viga. Aber Jo, merk dir eines: „Liebe und singen kann man nicht erzwingen.“

Fazit von Alabor, als die versammelte Mannschaft zum Spass Nägel in einen Baumstamm schlug (oder es zumindest versuchte): „Also tschutta kommer besser als nagla!“

Co-Co-Trainer Olcay Gür unternahm am Samstag einen Ausflug nach München. Carmen Kindle scherzte noch über die Gründe seines Ausflugs. Wie sich später herausstellte war der Grund tatsächlich ein Friseurbesuch!

Unnützes Wissen: Vor dem Spiel wurde noch gegoogelt, was Schienbeischoner auf Englisch heisst (shinpad, shin guard).

 

 

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