Es war an einem Sonntagnachmittag bei 30 Grad im wunderschönen Appenzellerland. Die Geschichte begann definitiv schöner, als sie endete. Belesen wie sie ist, stellte Mumu bereits beim Hinweg fest: „Zum Glück hen sies glich heiss wia miar!“. Der Tabellenzweite liess den FCT bereits im Hinspiel mit einem 3:6 hinter sich, aber Trainer Noge wollte ihnen „doch no a Ei lega“. Denn auch der FCA war in der Rückrunde nicht mehr ganz so souverän wie im Herbst.

Die allgemeine Euphorie erlebte bereits in der allerersten Minute einen herben Dämpfer, denn bevor man sich versah, stand es 1:0 für das Heimteam. Die Ankunft der Triesnerinnen im Spiel verspätete sich abermals. Der FCA zeigte sich stark und liess die Bälle laufen. Angi Meier hatte ihre Probleme mit der schnellen Gegenspielerin auf der rechten Aussenbahn und so wusste man sich bald nicht mehr anders zu helfen, als einfach mal das Bein stehen zu lassen. Doch auch das konnte die Gegnerinnen nur teilweise aufhalten und so erkannte jede, die das Ein-Mal-Eins beherrscht, dass es bereits nach 20 Minuten 3:0 stand. Nach diesem dritten Gegentreffer fing sich der FCT ein wenig und kam immer häufiger selbst in Ballbesitz. Auch wenn man auf Torchancen weiterhin vergebens wartete. Die schnellen Offensivkräfte des FCA machten den Verteidigerinnen weiterhin das Leben schwer und so kam es in der 43. Minute zu einem weiteren Vorstoss der immer wieder gesuchten Nummer 9. Verteidigungs-Altmeisterin Mumu überlegte nicht lange und suchte den etwas zu nahen Körperkontakt. Der Unparteiische pfiff und zeigte postwendend auf den Elfmeterpunkt. „Sie hets aber oh gsuacht!!“ – ja Mumu, das ist meistens so. Auch JLo Corea konnte das 4:0 leider nicht verhindern und so stand das Halbzeitresultat fest.

Gezeichnet von den heissen Temperaturen traten die Triesnerinnen die zweite Halbzeit an. Nicht einmal der kolumbianische Import JLo Corea konnte mit der Hitze umgehen. „Jetzt nur keine Klatsche kassieren“ – schwirrte in den meisten Köpfen herum. Der FCT konnte zum Glück an die vor der Halbzeit gesteigerte Leistung anknüpfen und so hielten sie sich knappe 12 Minuten bevor leider das 5:0 fiel. Nach einem Ballverlust auf der rechten Aussenbahn und einen darauffolgenden unglücklichen Pass von Mirla sprang der Ball dann direkt vor die Füsse einer Appenzellerin, welche auch noch erkannte, dass Torhüterin Ana Maria etwas weit vor dem Tor stand und gnadenlos unter die Latte schoss. Das 6:0 war da, doch das Spiel noch lange nicht fertig. Und dann wie aus dem Nichts konnte sich Suhner auf der Aussenbahn durchkämpfen und zog die Grundlinie entlang, als sie den Pass zu Jaja Kindle suchte, an welcher der Ball aber einfach nur abprallte und seinen Weg zurück zu Suhner fand (immer noch auf der Grundlinie stehend). Trotz lautstarker Abseits-Rufe der Gegnerinnen netzte Suhner gnadenlos ein und beschaffte dem FCT noch einen Ehrentreffer. 6:1. Aber so unerwartet wie dieser Treffer kam auch der zweite der Triesnerinnen vier Minuten später. Ein wunderbarer Pass von Jungtalent Anna Weidmann auf der rechten Aussenbahn in Richtung Zentrum zu Aggeler, welche mit ihrem eiskalten Torjägerblick erkannte, dass die Torhüterin breitbeinig vor ihr stand um dann gnadenlos und ohne jede Furcht den Ball durch die Beine in die Maschen zu schieben. Die Triesnerinnen verabschiedeten sich also nicht ganz torlos von Appenzell und spielten in der zweiten Halbzeit ein souveränes 2:2.

FC Appenzell – FC Triesen 6:2 (4:0)

Aufstellung: JLo Corea, Meier, Schmidt, Schaufel-Mumu, Lohner, Gerner, V. Bolt, Fasel, Wegmann, Alabor-ohne-Tor, Jaja Kindle

Ersatzbank: Wegmann, Gassner, Gartmann, Suhner, Aggeler

Lazarett und wer sonst noch dazugehören würde: Alphatier-Kindle, Gabathuler, Hermann, Kälbi, Boltic, Ozcan

Um, über und unter dem Spielfeld:

Als Trainer Noge Cärmis blauen Fleck im Dienstagtraining sah taufte er sie kurzerhand auf „Carmäleon“ um. „Du passisch die farblich jo oh dira Umgebig ah!“.

Sandgruben-Spezialistin Mumu Müller verletzte sich leider in der letzten Minute schwer und fällt für den Rest der Saison aus – GUTE BESSERUNG!

Nach der Aufgebot-Panne beim Spiel gegen den FC Ems übernahm Mirla Schmidt nun das Abklären der Trikotfarbe und der Platzbegebenheiten. Die Information der Mitspielerinnen erfolgte frühzeitig – so stellen wir uns das vor VIGA (-;

Angi und Viga wurden vom Schiri ermahnt, den Abstand von ungefähr 9 METERN einzuhalten.

Die Senftube im Notfallköfferchen kam erstmals zum Einsatz als bei Flügelblitz Wegmann die Krämpfe einsetzten.

Oh wenn mr höt schlecht gse sind, dr S**** isch dr schlechtischt gse.

Der Unparteiische hat den Gegnern in der 82. Minute noch ein Tor zugesprochen, dass keines war. Für einmal ging es nicht um Abseits oder nicht, sondern darum, dass die Gegnerin schlichtweg am Tor vorbeischoss, doch der Schiri das nicht richtig erkannte und erst einmal darauf hingewiesen werden musste.

Vielen Dank an Philipp Schädler Anstalt für die angenehme Reise im Büsli!

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