Nach drei Auswärtspartien in Folge durfte der FCT am vergangenen Samstag wieder einmal auf der heimischen Blumenau antreten und empfing dabei den FC St. Margrethen II. Obwohl beim Heimteam aktuell sieben Spieler verletzt fehlen, schaffte es Trainer Hutter mit elf hochmotivierten «Buaba» in die Partie zu starten. Um es bereits vorweg zu nehmen: Der FCT beendete die Partie zur Überraschung vieler Zuschauer auch wieder mit elf Mann – ganz im Gegensatz zur gegnerischen Mannschaft.

Auf der offiziellen Pressekonferenz vor dem Spiel wurde FCT-Coach Coric von einem Journalisten gefragt ob wir aufgrund der vielen Verletzten gerne mehr Spieler zur Verfügung hätten. Coric entgegnete dem Journalisten mit den Worten: «Wäre wäre Fahrradkette… wat wollen’se denn von mir? Wir haben elf Kuzzeee äh Spieler auf dem Platz und fünf auf der Bank. Die hauen sich nach dem Spiel in die Eistonne und weiter geht’s. Also… wat wollen’se denn?».

Aber nun zum Spiel, welches wie so oft mit einem Pfiff des Schiedsrichters begann und live und in Farbe sowie ohne Werbeunterbrechung auf der Triesner Blumenau übertragen wurde. Zahlreiche Zuschauer freuten sich speziell auf diese Partie, weil sie die Partie auch ohne Sky-DAZN-Teleclub-Eurosport-Abo geniessen konnten.

In der Startviertelstunde beschnupperten sich beide Teams wie zwei Hunde, die sich beim Spaziergang treffen. Der FCT hatte das Heft in der Hand und versuchte immer wieder mit Pässen in die Tiefe die schnellen Offensivspieler in Szene zu setzen. Am besten gelang dies in der 22. Minute als Arpagaus von Wolf in die Tiefe geschickt wurde und nur noch per Notbremse gestoppt werden konnte. Folgerichtig ahndete dies der Schiedsrichter als Notbremse und zückte die rote Karte aus seiner Brusttasche. Kurios: Der Schiedsrichter wartete zuerst auf die Bestätigung des „video assistant referee“, welcher im Ali Baba Grill in Triesen das Spiel verfolgte.
Kurz später kamen die Triesner dem Führungstreffer wieder etwas näher: Innenverteidiger und Harry-Potter-Fan Johannes Ilic zauberte einen Freistoss ans Lattenkreuz. Rums! Aber es blieb beim 0:0. Kurz darauf folgte ein Aufreger bzw. ein Wachrüttler für die Anhänger, denn Gerüchten zu Folge soll dem einen oder anderen Zuschauer eine Gesichtshälfte eingeschlafen sein, im FCT-Strafraum. Erst parierte Kobler den Abschluss eines St. Margrethner Stürmers überragend im Eins-gegen-Eins-Duell. Als der Ball im Fünfmeterraum lag klärte ihn Mathis zur Seite und im selben Moment zappelte Kobler wie ein gestrandeter Fisch in die Schussbahn. Per unfreiwilligem «Head Shot» wurde der Ball abgelenkt und kullerte knapp am Pfosten vorbei ins Aus. Kurzer Dusel – Mund abwischen und weiter! Bis zur Halbzeit ging es dann wieder meistens in Richtung Tor von St. Margrethen. Die offensiven Triesner Sprinter Salzgeber, Büchel(er) und Schneider konnten jedoch das runde noch nicht ins Eckige befördern. Übrigens: Neuzugang Adi Schneider, der im Sommer von Chur auf die Blumenau wechselte, feierte sein Startelf Debüt im FCT-Trikot. Und gleich noch ein Funfact zu besagtem Spieler: Der in Triesen wohnhafte Schneider ist seit kurzem mit der Schwester von FCT-Legende Kenny Banzer verlobt. Viele Fans erinnern sich noch gerne an «Kenny mem 10ni» und seine unvergesslichen Auftritte Mitte der 2000er Jahre im FCT-Trikot zurück.

Jedenfalls ging es mit einem torlosen Remis in die Pause in welcher der obligatorische Tee sowie eine zarte Kalbsforelle serviert wurde. Frisch gestärkt hiess es für den FCT in der zweiten Halbzeit sich an den Matchplan zu halten, Geduld zu haben und diszipliniert weiterzuspielen. Umgangssprachlich nennt man einen falschen Einwurf «Fouleinwurf» oder gemäss Kosic «Falscheinwurf». Warum dies ein Thema war? Weil, Heeb alias «Flo Marley» es schaffte zweimal falsch einzuwerfen. (Live-Foto) Nach der Partie kommentierte er die beiden Szenen wie folgt: «Ich meinte das ich im Hörbuch „Ich spiele regelkonform Fussball“  gehört habe, dass es seit dieser Saison erlaubt ist mit einem Bein abzuspringen». Dem war leider nicht so. Wayne.

Die nächste Aufregung liess nicht lange auf sich warten: In der 74. Minute erhielt der FCT einen indirekten Freistoss an der Strafraumgrenze zugesprochen. Nach mehrmaligen Abbruch, Diskussionen und zu frühen Hineinlaufen der St. Margrether stellte der Schiedsrichter den nächsten Spieler mit gelb-rot vom Platz. Als dann der Freistoss endlich ausgeführt werden konnte, legte Wolf den Ball auf Kind der ihn auf’s Tor zimmerte (kullerte). 13x abgefälscht landete die Kugel endlich in den Maschen und der FCT konnte den verdienten Führungstreffer feiern. Die Restdauer des Spiels sollte dann der Sack zugemacht werden, doch Büchel, Kind und Salzgeber scheiterten bei ihren Grosschancen genauso wie Kosic, der nach seiner Einwechslung zum gefeierten Helden hätte werden können. Schlussendlich dauerte es bis zur 89. Minute bis Salzgeber doch noch das 2:0 erzielen konnte. Der Jubel über dieses Tor war grenzenlos, so sprintete unsere Nummer 16 zu unseren Fans, übersprang zuerst die elektronische Bandenwerbung, dann eine Betonmauer. Dumm nur, dass dahinter ein Graben folgte und es mehrere Meter in die Tiefe ging. Salzgeber musste anschliessend von der freiwilligen Feuerwehr in Triesen aus dem Graben geholt werden. (Live-Foto)

Wenigstens diese Grosschance alleine vor dem Tor wurde verwertet und so feierten die Triesner einen hart erkämpften und verdienten Heimsieg. Die Termine von kommender Woche, für die Truppe rund um Teambetreuer Simon Zahn, welche Sie auf keinen Fall verpassen dürfen:
25.09.2018, 19.15 Uhr: öffentliches Training
27.09.2018, 19.15 Uhr: öffentliches Training (nur die ersten 15 Minuten, anschliessend wird das Trainingsareal abgeschottet)
28.09.2018, 20.00 Uhr: Meisterschaftsspiel in Altstätten

FC TRIESEN I – FC ST. MARGRETHEN II 2:0 (0:0)

 Sportplatz Blumenau, Triesen: 73 Zuschauer (15 davon wegen der Bundesliga Übertragung im Kiosk)

Aufstellung: Kobler; Mathis, Ilic, Tschütscher, Heeb; Salzgeber, Wolf, Arpagaus, Schneider, Rami; Büchel

Einwechslungen: Kind, Kosic, Vaccaro

Ersatz: Coric, Afonso

Tore: 1:0 74. Kind, 2:0 89. Salzgeber

Bemerkungen: Triesen ohne das siebenköpfige Lazarett Hasler, Walser, Pitaro, Gomes, Baiao, Runge, Hutter sowie Coach Zahn (#comebackstronger)

In eigener Sache:

 – Ale Büchel, der Topverdiener und zugleich Superstar des Teams, zeigte sich nach Spielende zur Überraschung Aller ziemlich ehrlich und redefreudig: „Salopp gesprochen, verblöde ich seit zehn Jahren, halte mich aber über Wasser, weil ich ganz gut kicken kann.“

– Jupp Hanselmann war nach dem Spiel völlig ausser Sicht über die Darbietung des eingewechselten Branko Kosic. Vor allem die Grosschance kurz vor Ende der Partie brachte die Graue Eminenz in Rage: „Wenn das ein Stürmer ist, weiß ich nicht, Digga, dann soll der Cornflakes zählen gehen.“

– Jonas Wolf, die Ein-Mann-Büffelherde, liess nach dem Spiel auf dem Rathausbalkon vor versammelten Fans nochmal die Szene zur Roten Karte gegen St. Margrethen Revue passieren: «Er (Arpagaus, Anm. der Redaktion) hat vor dem Spiel gesagt mit seinem super Chuderwälsch: ‹Bruder, schlag den Ball lang!› Und dann hab ich gesagt: ‹Bruder, ich schlag den Ball lang!›»

– Nach 15 Spielminuten hörte man von der Ersatzbank Wörter wie „Fodes“ und „Caralho“. Was war passiert? Der junge Torwarthengst Diogo Afonso Codeiro de Sousa Augusto bediente sich der herumliegenden Taktiktafel. Daraufhin erklärte er den anwesenden Spieler anhand der Magneten, dass der Trainer leider keine Ahnung hat und deshalb dringend umgestellt werden müsse.

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