FC Triesen 1932 – 2007

Chronik zum 75-Jahr-Jubiläum

Mehr als 300 aktive Mitglieder zählt der FC Triesen im 75. Jahr seines Bestehens; von Buben und Mädchen, die gerade einmal im Kindergartenalter sind, bis hin zu den Senioren, von denen die meisten sogar schon das Veteranenalter erreicht haben. Wöchentlich finden sich diese Aktivmitglieder, die Trainer, Betreuer und Funktionäre zum Teil mehrmals auf der Sportanlage Blumenau zum Training oder Spiel ein und sorgen dafür, dass es auf dem Triesner Sportplatz wie in einem Bienenstock zu und her geht.

Seit dem Gründungsjahr hat der Verein den Mitgliederbestand um das Zehnfache gesteigert. Er ist damit weit mehr als nur die 1. Mannschaft, von der die Öffentlichkeit in der Regel die grösste Notiz nimmt, und die das Renommee des Vereins ausmacht. Weil diese 1. Mannschaft in den letzten beiden Jahren in der 4. Liga spielte, gilt der ganze Club momentan als 4.-Liga-Verein. Vergessen wird dabei oft, dass der FC Triesen die zweitgrösste Juniorenabteilung des Landes stellt und mit insgesamt 17 Mannschaften eine Gemeinschaft bildet, die dank straffer Organisation und viel persönlichem Einsatz von Funktionären und Betreuern bestens funktioniert. Damit ist der FC Triesen in Sachen Jugendarbeit und Breitensport im landesweiten Vergleich nicht viert-, sondern erstklassig.

Der Rückblick auf 75 Jahre, die den Verein dahin gebracht haben, wo er jetzt steht, kann nur unvollständig sein und setzt seinen Schwerpunkt oft ziemlich einseitig auf die 1. Mannschaft. Für die frühen Jahrzehnte ist dies damit zu begründen, dass kaum Informationen über andere Teams vorliegen; für die neuere Zeit muss dies damit begründet werden, dass die Grösse des Vereins und die Flut der Informationen eine umfassende Berichterstattung kaum mehr realisierbar machen.

Vereinsgründung

Während Fussball in Europa im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts längst ein populärer Sport war, existierte Liechtenstein auf der Fussball-Landkarte noch nicht. Erst zu Beginn der Dreissigerjahre kam es, inspiriert durch die schweizerische Nachbarschaft, zu den ersten Vereinsgründungen. Der Startschuss für den einheimischen Fussball fiel dabei 1932, als sowohl der FC Triesen, der FC Vaduz und auch der FC Balzers gegründet wurden.

Offizieller Geburtstag des FC Triesen ist der 5. Juni 1932. An diesem Sonntag trafen sich im Gasthaus Schäfle 18 junge Männer zur Gründungsversammlung des Vereins, dessen Zweck sie in den Statuten mit „Pflege des Fussballsports und der Geselligkeit“ umschrieben. Erster Präsident war Flori Kindle (1907-1994), der in der Folge dieses Amt 21 Jahre lang ausübte und zudem 23 Jahre Präsident des LFV war.

Schon eine Woche vor der Vereinsgründung hatten sich die Triesner zu einem Freundschaftsspiel mit den Fussballern aus Balzers getroffen. Gespielt wurde am 29. Mai 1932 bei strömendem Regen auf einer Wiese im Hälos und die Triesner siegten mit 3:1 Toren. Als erster Torschütze in der Geschichte des FC Triesen zeichnete Hans Miller verantwortlich. Hans Miller, Jahrgang 1915, ist auch das letzte, heute noch lebende Gründungsmitglied des Vereins. Insgesamt bestritt der FC Triesen in seinem ersten Jahr 18 Freundschaftsspiele und nahm zudem am „1. Tournier der liechtensteinischen Fussballvereine“ am 15. August 1932 in Vaduz teil. Von diesem Anlass stammt auch das älteste Foto der 1. Mannschaft, auf welchem zwölf der 18 Vereinsgründer abgebildet sind.

Schon bald nach der Vereinsgründung war der FC Triesen in der Lage, ein Reserveteam zu stellen und noch im ersten Vereinsjahr kam sogar schon eine Jugend-Mannschaft hinzu. Voller Stolz liess der Vorstand in der Zeitung verlauten, dass der Verein am 23. Oktober erstmals mit allen seinen drei Teams gleichzeitig im Einsatz stand.

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Der FC Triesen in gelb und schwarz am „1. Tournier der liechtensteinischen Fussballvereine“ vom 15. August 1932. Hinten v. l. (Stürmer): Gabriel Negele, Josef Marogg, Jakob Konzett, Ferdi Weishaupt, Bernhard Weishaupt, Hans Beck. Mitte v. l. (Verteidiger): Hans Miller, Walter Richter, Theo Hunnekul. Vorne v. l. (Verteidiger und Torhüter): Marzell Banzer, Wisi Beck, Flori Kindle

Bau der Blumenau

Mit dem Spielfeld, das der junge Fussballclub draussen im Hälos zwischen Triesen und Balzers hatte, war wohl niemand glücklich. Schon zu Beginn des zweiten Vereinsjahres pachtete der Verein von Schäflewirt Xaver Beck daher die Hälfte seiner Bünt hinter dem Wirtshaus und von der Gemeinde den für ein Spielfeld noch fehlenden Rest. Dieser Rest hatte es allerdings in sich, denn es handelte sich um so genannte Krottalöcher, die erst nach enormen Abtragungen, Ausebnungen und Drainagen zu einer tauglichen Fläche gemacht werden konnten. Bis der Platz fertig bespielbar war, mussten jedem Vereinsmitglied zwischen 60 und 100 Stunden Frondienst aufgeladen werden.

Teilnahme am Meisterschaftsbetrieb

Das Ziel der Schufterei war klar. Der FC Triesen wollte so schnell wie möglich an der schweizerischen Fussballmeisterschaft teilnehmen, wozu ein tauglicher Platz notwendig war. Das Aufnahmegesuch in den „Schweizerischen Fussball- und Athletikverband, Abteilung Fussball“ wurde am 8. August 1933 nach Bern geschickt. Gleichzeitig äusserte der FC Triesen in Absprache mit den anderen Vereinen des Landes den Wunsch, an der Meisterschaft 1933/34 teilzunehmen und schlug vor, eine Gruppe aus den liechtensteinischen und den benachbarten schweizerischen Vereinen zu bilden.

In Bern reagierte man sehr schnell. Es wurde eine 4. Liga-Gruppe ins Leben gerufen, welcher Vaduz I, Balzers I, Schaan I, Buchs II, Bad Ragaz I, Chur II und Triesen I angehörten. Sein erstes Meisterschaftsspiel trug der FC Triesen am 10. September 1933 in Vaduz aus und verlor dieses Treffen mit 3:2 Toren. Nachträglich wurde dieses Match jedoch in einen 0:3 Sieg der Triesner umgewandelt, da die Vaduzer einen Akteur einsetzten, der keine Spielberechtigung besass. Offizielles Mitglied im Schweizerischen Fussballverband ist der FC Triesen übrigens erst nach der zweiten Meisterschaftsrunde am 27. September 1933 geworden.

Erster liechtensteinischer Fussballmeister

In sportlicher Hinsicht war die erste Saison für den FC Triesen sehr erfolgreich. Die 1. Mannschaft schaffte in der Meisterschaft den 3. Platz und wurde zudem allererster liechtensteinischer Fussballmeister. Dazu kam es, weil die einheimischen Vereine nicht nur dem Schweizer Fussballverband angeschlossen waren, sondern zugleich auch beim St. Gallischen Kantonalen Fussballverband. Dort bildeten die FL-Teams eine eigene Gruppe, die ihre Meisterschaft zwischen dem 18. März und dem 6. Mai 1934 austrug. An einer gemeinsamen Sitzung wurde beschlossen, dass der Gruppensieger dieser Meisterschaft Liechtensteiner Meister sei. Triesen schaffte dies 1934, 1935 und 1937. Danach fand diese Form der internen FL-Meisterschaft nicht mehr statt, da alle Vereine des Landes aus dem St. Galler Verband ausgetreten waren.

Triesens zweite Mannschaft nahm übrigens zusammen mit den Reserven der andern einheimischen Vereine ebenfalls bereits 1934 am Meisterschaftsbetrieb des St. Galler Verbandes teil und erreichte dort wie die erste Mannschaft den Gruppensieg.

Gründungsmitglied des LFV

1934 war auch das Geburtsjahr des Liechtensteiner Fussballverbandes LFV. Ihm gehörten im Gründungsjahr die Vereine von Triesen, Vaduz, Balzers und Schaan an und erster LFV-Präsident war Flori Kindle, der Präsident des FC Triesen. Bei der Länderspielpremiere spielte man am 8. August 1937 gegen die Reserven von Grashoppers Zürich. Mit Torhüter Wisi Beck sowie den Feldspielern Bernhard Weishaupt und Theodor Beck waren drei Akteure des FC Triesen mit von der Partie.

Aufstieg und fünffacher Cupsieg

Schon in der Saison 1937/38 hatte sich für den FC Triesen ein erstes Mal die Gelegenheit ergeben, von der 4. in die 3. Liga aufzusteigen. Finanzielle Gründe liessen die Verantwortlichen jedoch von diesem Schritt absehen. Auch 1938/39 und 1940/41 stand man jeweils auf einem Tabellenplatz, der den Aufstieg möglich gemacht hätte, doch Tatsache wurde der Gang in die 3. Liga erst zu Ende der Saison 1941/42, in welcher sämtliche Spiele gewonnen wurden.

 Nachdem die Gemeinde Triesen im Jahre 1943 am Rhein einen Sportplatz für alle ortsansässigen Vereine erstellt hatte, zog der Fussballclub von der Blumenau hinter dem Schäfle hinaus an den Rhein auf die neue Blumenau, wo der Verein noch heute seine Heimat hat.

 1946 rief der LFV mit dem Liechtensteiner Cup einen neuen Bewerb ins Leben, der seither jedes Jahr durchgeführt wird. Der FC Triesen dominierte dabei die ersten Jahre, indem er bis 1951 fünf der sechs Titel holte.

Der Verein wächst

Mit Beginn der fünfziger Jahre hatte sich der Fussballsport in Liechtenstein fest etabliert. Die Mitgliederzahlen der Vereine erlaubten es, teils vier, fünf und noch mehr Mannschaften zu bilden. So stellte der FC Triesen in dieser Zeit beispielsweise bereits drei Aktivmannschaften, nämlich die 3.-Liga-Elf sowie zwei 4.-Liga-Teams und besass Junioren der Alterskategorien A, B und C.

Fussballerisch ritt der Verein weiterhin auf der Erfolgswelle. Die 2. Mannschaft stand am Ende der Saison 1949/50 als 4.-Liga-Gruppensieger fest und verpasste in der Folge den Aufstieg erst im Entscheidungsspiel gegen den FC Landquart. Ein Jahr später schlossen dann sowohl die 1. als auch die 2. Mannschaft ihre Saison jeweils auf Platz 1 der Tabelle ab. In den Aufstiegsspielen für die 2. Liga scheiterte die 1. Mannschaft jedoch an Chur I und die 2. Mannschaft am FC Orion Chur I. Bemerkenswert war dabei, dass beide Hinspiele am gleichen Tag in Triesen stattfanden und mit 700 Zuschauern das Fussball-Grossereignis schlechthin waren. Noch nie waren an einer Fussballveranstaltung in Liechtenstein mehr Zuschauer erschienen!

 Erster sportlicher Rückschlag

Im ersten Vierteljahrhundert seiner Vereinsgeschichte war der FC Triesen vom Erfolg verwöhnt worden. Ausgerechnet zum 25-Jahr-Jubiläum war allerdings ein grosser Misserfolg zu verdauen, denn der Verein musste den erstmaligen Abstieg einer seiner Mannschaften verkraften. Nach 15 Jahren 3.-Liga-Zugehörigkeit stand die 1. Mannschaft zum Ende der Saison 1956/57 zur Verwunderung der gesamten regionalen Fussballwelt gänzlich unerwartet auf dem letzten Tabellenplatz. Der Wiederaufstieg gelang in der Saison 1958/59, im selben Jahr als der FC Triesen mit seinen C-Junioren auch erstmals einen Landesmeistertitel im Nachwuchsbereich erringen konnte. „Die Triesner Fussballer sind wieder da!“ Mit diesen Worten feierte der Verein die Rückkehr in die 3. Liga am 10. Juni 1959 in der Nummer 1 des „FC Triesen Kurier“, der ersten Vereinszeitschrift, die der Club herausgab.

Grosse Zeit

Zu seiner ganz grossen Zeit setzte der FC Triesen in den sechziger Jahren an. In der Juniorenabteilung war diejenige Spielergeneration herangewachsen, welche 1965 den bisher einzigen 2.-Liga-Aufstieg der Vereinsgeschichte schaffte. Für diesen Aufstieg legten die jungen Triesner als B-Junioren bereits 1961 und 1962 den Grundstein mit zwei Landesmeistertiteln in Folge. Einige der Spieler prägten danach die glanzvolle 2.-Liga-Zeit des FC Triesen und waren teils bis Mitte der 1990er Jahre als Veteranenspieler und Funktionäre im Verein aktiv. Ein weiterer Grundstein zum Aufstieg konnte mit der Verpflichtung von Erich Strunk als Spielertrainer gelegt werden. Ihm gelang bereits 1963 / 64 der Gruppensieg und damit die Qualifikation für die Aufstiegsspiele. Im ersten Anlauf scheiterte die Mannschaft, doch am Ende der nächsten Saison stand die Mannschaft erneut an oberster Stelle der Tabelle und schaffte den langersehnten Aufstieg in die 2. Liga.

Quasi als Zugabe holte sich der FC Triesen auch noch seinen sechsten Cuptitel mit einem glücklichen 4:3 Sieg gegen Schaan und wohl nur dank der Tatsache, dass die höherklassige 1.-Liga-Mannschaft aus Vaduz auf Grund einer LFV-Reglementsbestimmung gar nicht am Bewerb hatte teilnehmen dürfen.

Zwölf Jahre 2. Liga

Pünktlich zum Aufstieg wurde im Herbst 1965 mit dem Bau einer neuen Sportanlage, man könnte sagen eines kleinen Stadions, begonnen. Im Verlauf der nächsten zwei Jahre entstand nördlich des alten Platzes die Anlage mit dem heutigen Hauptplatz sowie mit Umkleidekabine, Tribüne und mit der ersten Aschenbahn Liechtensteins.

Die 2.-Liga-Zugehörigkeit des FC Triesen dauerte von 1965 bis 1977. In diesen zwölf Jahren feierte der Verein seine wohl grössten Erfolge. 1969 /70 und 1970/71 resultierte jeweils der Vizemeistertitel, 1972 gelang das Kunststück, im FL-Cupfinal den Erstligisten FC Vaduz mit 2:1 zu besiegen und 1975 folgte der achte und bislang letzte Cupsieg mit einem 2:5 gegen den FC Balzers.

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2. Liga Saison 1972: (h.v.l.) Josef Siedler, Gebhard Hoch, Peter Repolusk, Max Kindle, Kurt Beusch, Harry Bossard, Gebhard Kindle, (v.v.l.) Elmar Negele, Hanspeter Hoch, Pepi Beck, Theo Hoch, Flori Kindle

 Höhen und Tiefen

Danach ging es jedoch langsam aber stetig nach unten. Das bislang letzte 2.-Liga-Spiel des FC Triesen fand am 15. Mai 1977 in Ems statt und ging mit 5:0 verloren. Weil praktisch alle Spieler die Abstiegsmannschaft verliessen, musste in der Folge eine neue, unerfahrene Truppe aus Reserve- und Nachwuchsspielern das schwere Erbe antreten. Schon am Ende der ersten 3.-Liga-Saison stand auch diese Mannschaft ganz unten und hatte den Gang in die 4. Liga anzutreten.

Zwar gelang der sofortige Wiederaufstieg, doch es folgten Jahre mit wenig Konstanz und weitere 4.-Liga-Abstiege in den Saisons 1982/83 und 1985/ 86, welche immerhin jeweils mit dem sofortigen Wiederaufstieg gekontert werden konnten. Besonders bitter war der Ausgang der Saison 1980 / 81. Als 3.-Liga-Meister trug der FC Triesen gegen Rapperswil zwei Aufstiegsspiele aus, wobei er im Rückspiel bis zur 81. Minute wieder in der 2. Liga stand, ehe die Rapperswiler das Spiel noch drehen und 1:2 gewinnen konnten.

Aus der erfolgsverwöhnten 1. Mannschaft des FC Triesen der 30er- bis 70er-Jahre war seit den Achtzigern eine „Liftmannschaft“ geworden. Bis zum Jubiläumsjahr 2007 haben sich Höhen und Tiefen in schöner Regelmässigkeit abgewechselt. Drei weitere Male, in den Saisons 1992/93, 1996/97 und 1998/99 stand man kurz vor dem Aufstieg in die 2. Liga, musste aber 2004/05 auch einen weiteren 4.-Liga-Abstieg hinnehmen. Weil in der darauffolgenden Saison 2005/06 der Wiederaufstieg verpasst wurde, verbrachte der FC Triesen erstmals seit 1942 wieder zwei aufeinander folgende Spielzeiten in der 4. Liga.

Zurück in die 2. Liga nach 38 Jahren

Der Wiederaufstieg in die 2. Liga gelang dann 2012 unter Spielertrainer Raphael Rohrer. Am 10.06.2015 konnte vor 350 Zuschauern auf der Blumenau Geschichte geschrieben werden. Es gelang der Aufstieg in die 2. Liga Regional. Dies war zu diesem Zeitpunkt doch etwas überraschen, spielte man doch noch 3 Jahre zuvor in der 4. Liga. Das erste Tor nach 38 jähriger Abwesenheit erzielte Vizepräsident und Leiter Aktive Hutter Fabian in Schluein Ilanz. Auf den ersten Meisterschaftssieg mussten die Jung’s jedoch bis zum letzten Hinrundenspiel warten. Mit 4:1 (Torschützen: 2x Hutter Fabian, Branko Kosic, Claudio Beck) bezwang man zu Hause den FC Rapperswil Jona.
Nach nur einem Jahr war das Abenteuer 2. Liga dann aber auch wieder vorbei. Mit 12 Punkten musste man den Weg zurück in die 3. Liga antreten.

 „Der liechtensteinsche Weg“

Bei seinen Bemühungen, mit der 1. Mannschaft an die Erfolge früherer Jahre anzuknüpfen, hat der FC Triesen in der Saison 2000/01 auch ein Projekt ins Leben gerufen, welches den einheimischen Fussball in neue Bahnen lenken sollte. „Der liechtensteinische Weg“ sah vor, dass hoffnungsvolle Talente, die dem Juniorenalter entwachsen waren, beim FC Triesen einen professionell begleiteten Einstieg in den Aktiv-Fussball erhalten sollten. Zu diesem Zweck stellte der Verein einen vollamtlichen deutschen Fussballlehrer ein und nahm zahlreiche ehemalige U-18 Spieler unter Vertrag. Diese Talente sollten zunächst gemeinsam mit einigen routinierten Spielern den Aufstieg in die 2. Liga schaffen, um auf diesem Niveau ihre fussballerische Ausbildung zu vollenden. Je nach Eignung sollten sie dann in höhere Ligen wechseln und beim FC Triesen für weitere junge Talente Platz machen. Leider war dem Projekt nicht zuletzt auf Grund mangelnder Kooperation der anderen Vereine kein Erfolg beschieden.

 Juniorenabteilung

Während der FC Triesen im Aktiv-Fussball auf Landesebene seit Jahren nicht mehr zu den Hauptakteuren gehört, hat der Verein dank kontinuierlicher Arbeit im Jugendbereich Grosses geleistet. Es ist ihm über all die Jahrzehnte gelungen, Jugendliche für den Fussballsport zu begeistern und sie zu fördern. Seit Beginn der 1990er Jahre ist der Werdegang der Juniorenabteilung und ihre Entwicklung zur heutigen Grösse und Qualität eng verknüpft mit der Person von Fredy Wolfinger. Er hat 1991 das Amt des Juniorenobmanns übernommen und bis Ende der laufenden Saison 2006/07 mit enormem persönlichem Engagement die Juniorenabteilung gefestigt und weiterentwickelt. 14 Juniorenteams werden gegenwärtig vom FC Triesen betreut. Das sind mehr als in jedem anderen Verein des Landes, ausser dem USV Eschen/Mauren, welcher allerdings nahezu das gesamte Unterland abdeckt. Kein Wunder, dass die Blumenau immer mehr aus allen Nähten zu platzen drohte und der Verein mit Dankbarkeit und Erleichterung den Bezug des neuen Garderobengebäudes im Jahr 2004 feiern konnte.

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Traininslager der FCT-Mädchenabteilung im Frühjahr 2007

Der FC Triesen ist auch Vorreiter und Vorbild bezüglich des Mädchenfussballs geworden. Seit Anton Kindle 1997 mit der ersten Gruppe das Training aufgenommen hat, ist der Zustrom ungebremst und die sportlichen Fortschritte sind enorm. Dass Fussball weiblich ist, ist beim FC Triesen gelebter Alltag: Drei Teams nehmen am Meisterschaftsbetrieb teil, im Vorstand gibt es ein eigenes Ressort für den Mädchen- und Frauenfussball und auch bei den Bubenmannschaften spielen vereinzelt Mädchen mit.

 Der Hauptgrund für den Erfolg des FC Triesen im Jugendbereich dürfte sicher sein, dass der Verein vor allem auf die Sparte Breitensport setzt. Nicht nur die Besten sind herzlich willkommen und werden gefördert, sondern alle, die Freude am Fussball als Mannschaftssport haben.

Nur noch im Sport aktiv?

Vereine leisten einen wichtigen Beitrag im Dorfleben, der nicht zuletzt danach beurteilt wird, ob neben der reinen Vereinstätigkeit auch Aktivitäten für die übrige Bevölkerung angeboten werden. Dies ist dem FC Triesen immer bewusst gewesen und er ist bis 1998 dieser „Pflicht“ nachgekommen, sei es durch Veranstalten von Theater- und Unterhaltungsabenden oder anderen Anlässen.

Das immer ungünstiger werdende Verhältnis von Aufwand und Ertrag hat den Verein jedoch dazu bewogen, diese Aktivitäten einzustellen, weil es immer schwieriger wurde, ausreichend Mitglieder für diese Belange zu motivieren. Grund dafür ist, dass Fussball ein durch überaus rege Aktivität geprägter Sport ist. Rund 300 Freundschafts-, Cup- und Meisterschaftsspiele und gegen 2’000 Trainingseinheiten kennzeichnen das FCT-Vereinsjahr! Fussballlose Zeiten gibt es praktisch keine mehr, denn im Winter wird einfach in die Halle gewechselt. So sind alle Mitglieder während eines grossen Teils des Jahres engagiert.

Der FC Triesen vertritt die Ansicht, dass sein gesellschaftlicher Beitrag auch ohne Theaterabend sehr bedeutend ist. Im Verein gehen die Jugendlichen einer sinnvollen und regelmässigen Freizeitbeschäftigung nach. Sie lernen sich einzuordnen und sich durchzusetzen, tun etwas für ihre Gesundheit und knüpfen Bekanntschaften, die oft ein ganzes Leben lang halten. Ältere Vereinsmitglieder übernehmen Ämter als Trainer, Betreuer oder Funktionäre und geben so weiter, was sie selbst einst erfahren durften.

Der FC Triesen nimmt seine gesellschaftliche Funktion tagtäglich wahr. Ein Besuch auf der Blumenau wird jeden davon überzeugen.

Präsidenten seit 1932
Flori Kindle 1932-1936
Alois Beck 1936-1937
Richard Erni 1937-1939
Julius Hoch 1939-1941
Flori Kindle 1941-1956
Julius Beck 1956-1962
Josef Bargetze 1962-1963
Guntram Hoch 1963-1964
Flori Kindle 1964-1966
Bruno Negele 1966-1968
Gebhard Hoch 1968-1971
Bruno Negele 1971-1973
Josef Gassner 1973-1975
Xaver Hoch 1975-1976
Günther Hoch 1976-1979
Paul Schurte 1979-1981
Hans-Rainer Miller 1981-1982
Theo Klopfenstein 1982-1985
Rony Bargetze 1985-2000
Patrick Beusch 2000-2002
Edy Kindle 2002-2014
Fredy Wolfinger 2014-

Ehrenmitglieder
Bruno Negele
Rudolf Kindle
Elmar Schurte
Eugen Burgmeier
Theo Klopfenstein
Kurt Beusch
Kuno Kindle
Rony Bargetze (Ehrenpräsident)
Fredy Wolfinger
Ekkehard Heeb
Michael Repolusk
Margrit Beck-Miller
Urs Hanselmann
Reto Fratschöl
Edy Kindle (Ehrenpräsident)

Verstorbene Ehrenmitglieder
Julius Beck (1921 / 1982)
Xander Negele (1914 / 1986)
Armin Schädler (1911 / 1988)
Josef Marogg (1913 / 1990)
Ferdi Weishaupt (1908 / 1991)
Flori Kindle (1907 / 1994)
Gabriel Negele (1913 / 1994)
Hans Beck (1912 / 1997)
Stefan Kindle (1912 / 1998)
Julius Hoch (1914 / 1998)
Wisi Beck (1915 / 2006)
Hans Miller (1915 / 2008)