Mit zwei Bussen und einer vollen Spielerkarte von 18 Mann reiste der FCT am Sonntag zum letzten Saisonspiel nach Uznach. An dieser Stelle ein Hoch auf unsere Grossraumlenktechniker: Grebi und Noge. Bei Temperaturen von über 30 Grad sollte der Schlussakt nochmals zu einer schweisstreibenden Angelegenheit werden. Obwohl es bei Triesen nur noch um die Ehre und nicht mehr um die «Goldene Ananas» ging, war die Devise klar: Nach der schwierigen Rückrunde und dem wichtigen Sieg am vergangenen Wochenende wollte man auch dieses letzte Spiel mit einem Sieg und somit einem positiven Eindruck abschliessen. Als sich Zahn im Mannschaftsbus nach der Befindlichkeit von Mathis vor seiner letzten Partie für die erste Mannschaft erkundigte, meinte dieser nur «bisschen nervös, aber es geht».
In seinem letzten Spiel für den FC Triesen führte die «deutsche Eiche» Gregor Braun seine Farben als Kapitän bzw. Spielführer bzw. Capitano auf das Feld. Ausserdem wurde ihm die grosse Ehre zuteil die legendäre Rückennummer «8» von Hutter zu tragen. Diese Rückennummer hat beim FC Triesen in etwa die gleiche Bedeutung wie die «23» bei den Chicago Bulls. Hutter lief im Gegenzug mit der «Filip Pobor Gedächtnisnummer 20» auf. Bei der Ansprache vor der Partie zeigte sich, dass die FCT-Spieler gerne das letzte Wort haben. Auf die direkten Ansprachen von Coach Haas meinte z.B. Kind «Ich bin nicht klein, ich bin nur kurz» oder Goop «Ja, letzte Woche war nicht mein Wetter». Währenddessen hoffte Ersatztorwart Aaron Salzgeber, dass er mit seiner Outfitkombination in den Farben gelb-rot-schwarz nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird. Hutter meinte dazu nur «Met dena Farba luagsch us wia an Glacestand».
Das heutige Wetter würde wohl kein Fussballer (ausser Schöggeler Mäcky Haas) als «sein Wetter» bezeichnen und die Partie startete auf dem stumpfen Rasen. Die Anfangsphase war ausgeglichen mit leichten Vorteilen für Uznach. Der FCU war vor allem darauf bedacht kein Gegentor zu kassieren, suchte aber auch die Offensive und Triesen tat sich in der Vorwärtsbewegung eher schwer. Nach rund 20 Minuten traf der FCU zum viel umjubelten Führungstreffer und nach 30 Minuten hiess es bereits 2:0 für das Heimteam. Aufgrund der Hitze nahm Coach Haas bereits in der ersten Hälfte mehrere Wechsel vor. Kurz vor dem Pausentee war es dann «der Stärkste», Igor «Igi» Manojlovic, der nach einem Braun-Eckball per Kopf zum Anschlusstreffer einnetzen konnte. Stefo Frick stimmte daraufhin auf der Bank die «Igi Igi Igi»-Sprechchöre an. Zwischenzeitlich sorgte leider nicht nur das Wetter, sondern auch der Unparteiische für hochrote Köpfe beim FCT. Aus unerklärlichen Gründen ahndete er mehrere glasklare, mit Betonung auf «glasklare», Szenen und Foulspiele zu Lasten des FCT. Doch dies muss man so akzeptieren, die Fehler sollten zuerst bei sich selber gesucht werden, obwohl der Videobeweis in der 3. Liga definitiv angebracht wäre. Coach Jupp wird diese Massnahme bei der nächsten Generalversammlung des OFV energisch fordern.
Die zweite Halbzeit verlief ähnlich ausgeglichen, allerdings waren die Triesner nun etwas präsenter und hatten vor allem mehr Ballbesitz. Dennoch konnten in der 66. Minute erneut die Uznacher jubeln nachdem sie eine Lücke in der Triesner Hintermannschaft gekonnt zum 3:1 ausnutzten. Triesen versuchte weiter dran zu bleiben, kam jedoch zu wenig zwingend vor das Tor bzw. warf sich jedes Mal ein Uznacher dazwischen. In der 84. Minute zeigte dann wieder der überragende Manojlovic sein Können: Freistoss rund 20 Meter vor dem Tor. «Igi» läuft an, zwirbelt die Kugel über die Mauer und versenkt sie im linken unteren Eck des Tores. Grossartig vor allem der darauf folgende Jubel: Mit einer – Rolle vorwärts – Flugrolle – Rad links und Rad rechts – Handstand abrollen – Strecksprung ganze Drehung – Standwaage – Rolle rückwärts – Rolle rückwärts in den flüchtigen Handstand – Kopfstand – Rondat/ Radwende – Handstandüberschlag – Schrittsprung – Pferdchensprung zeigte er nochmal seine Beweglichkeit. Nach dem erneuten Anschlusstreffer wollte der FCT nun zumindest noch einen Punkt mit nach Hause nehmen und trat zur Schlussoffensive an. Kurz später war es dann erneut Manojlovic, der sich im Strafraum durchsetzen konnte und seinen dritten Treffer auf dem Fuss hatte. Leider traf er diesen Ball nicht optimal und der Torhüter konnte entschärfen. Igor meinte nach der Partie «Ich habe zu viel nachgedacht, soll ich den Abschluss mit links oder rechts suchen, da war es bereits zu spät und ich traf die Pille nicht mehr optimal». Die letzte Aktion war dann ein Hutter-Freistoss aus guter Position halb rechts vor dem Kasten. Sogar Torhüter Kobler sprintete mit nach vorne und hoffte noch auf einen Abpraller, den er in Jens Lehmann-Manier verwerten kann. Die Anweisung «Bleib hinten» von Coach Haas hatte Kobler in der Hitze des Gefechts glatt überhört. Die Mauer stand jedoch beim Abschluss von Hutter gut und nach dieser Szene pfiff der Schiedsrichter die Partie und somit die Saison ab.
Mit dem Abschlusssieg des FCT klappte es leider nicht. Der FC Uznach konnte damit jedoch den Klassenerhalt feiern, wobei Sie aufgrund der anderen Ergebnisse auch bei einer Niederlage in der 3. Liga geblieben wären.
FC UZNACH – FC TRIESEN 3:2 (2:1)
Sportanlage Benknerstrasse, Uznach: 103 Zuschauer
Aufstellung: Kobler; Wolf, Tschütscher, Walser, Gomes; Arpagaus, Braun, Kind, Ritschi Baiao, Salzgeber; Goop
Einwechslungen: Kosic, Büchel, Vaccaro, Manojlovic, Hutter, Mathis
Tore: 1:0 21. Uznach, 2:0 29. Uznach, 2:1 43. Manojlovic, 3:1 66. Uznach, 3:2 84. Manojlovic
Ersatztorwart: Aaaron Salzgeber
Bemerkungen: Triesen ohne Lins (vor Redaktionsschluss nicht auffindbar), Ilic (am Walensee gesichtet), Zahn (einziger unparteiischer Linienrichter), Frick (Teammotivator und Fanbeauftragter auf der FCT-Bank), Kindle, Abdi, Akkach (alle verletzt), Ljubicic (Familie)
Bemerkenswert:
– Der Stärkste: Igor Manojlovic überzeugte wieder auf ganzer Linie mit seiner Kopfballstärke, Ballverteilung und Torgefahr.
– Hutter und Mathis ernteten vom Uznacher «Pepe» Lob für die FCT-Spielberichte, die damit sogar bis nach dem Walensee Beachtung finden.
– Arpagaus, der mehrere Monate im Ausland weilte, schaffte es in der laufenden Saison dennoch auf 8 gelbe Karten. Ein Elterngespräch vor der neuen Saison ist hier sicherlich empfehlenswert.
– Ersatztorwart Salzgeber läuferisch gesehen top (Nase)
– Erwachsen war sich am Abend sicher: Reha muss sich noch steigern, wenn er den nächste Saison in der 3. Liga mithalten möchte. Im Spiel gegen Italien stand er aus seiner Sicht doch des Öfteren im Ruggeller Riet.
Wadde hadde dudde da:
Nach der Rückführung der Mannschaft nach Triesen wurde dann im Restaurant Schäfle die Saison bei einem gemütlichen Abendessen abgeschlossen. Diesen Rahmen nutzte Vize-Präsident Hutter für mehrere Dankesreden: Der Dank galt vor allem Trainer Manojlovic, der die Mannschaft bis zum Schluss auch als Spieler unterstützte und mit seinen überragenden Leistungen entscheidend für den Klassenerhalt mitverantwortlich war. Da können sich einige jüngere Semester sowohl menschlich als auch sportlich eine grosse Scheibe abschneiden. Zudem galt der Dank auch den beiden Interimscoaches Mäcky Haas und Noge Eberle, die der Mannschaft in letzten zwei Wochen mit voller Motivation wieder Selbstvertrauen und Kampfgeist eingeimpft hatten. Des Weiteren wurde Gregor «Hennes» Braun verabschiedet, den es ab diesem Sommer aufgrund von seinem Studium in die Niederlande ziehen wird. An dieser Stelle «Veel succes in Nederland». Zudem wurden die einzigen Abgänge der ersten Mannschaft offiziell bekanntgegeben: Hutter, Kosic, Manojlovic, Rambo Abdi und Mathis werden die erste Mannschaft verlassen und in Zukunft in der zweiten Mannschaft des FC Triesen für Furore sorgen. Wie Hutter passend formulierte versuchen Sie damit, gemeinsam mit Therry Brunner, den Altersschnitt in der zweiten Mannschaft rasant in die Höhe zu treiben.
4 der 5 Neuzugänge wurden beim offiziellen Training der 2. Mannschaft bereits vorgestellt: Bild
Vor allem die Vertragsunterschrift von Kosic sorgte für Mediales Interesse: Bild
Das restliche Team bleibt glücklicherweise komplett beisammen um nach der Sommerpause mit Neo-Spielertrainer Martin «Recha» Rechsteiner in der 3. Liga wieder anzugreifen.
In diesem Sinne: an schöna bim Föhna. Erholsami Summerpause und ned vergessa: abgrechnet wörd am Strand! Bis bald…