Am Sonntagnachmittag häuften sich die „letzten Male“, denn es stand nicht nur das letzte Saisonspiel der Mannschaft an, es war auch der letzte Rasenkontakt von Cärmi Alabor sowie das allerletzte Mal an der Seitenlinie für Trainer Egon Eberle. Kein Auge blieb trocken!

Der FC Rapperswil-Jona, welcher sich langsam aber sicher als Lieblingsgegner mauserte, empfing den FCT bei herrlichen 34,8 Grad zu aller Freude einmal nicht auf dem Kunstrasen. Wer vor diesem Spiel sagte, es ginge um nichts mehr, täuschte sich gewaltig. So wies Hirtin Cärmi ihre Schäfchen im Schlachtruf-Kreis noch einmal zurecht und ermahnte sie: „I gang do ned ohni Sieg vom Platz! Miar holen üs ez der 3. Schlussrang!“. Ein zustimmendes „Mäh“ der Herde unterstrich die doch schon sehr dominante Aussage von Alabor. Pflicht-Captain Gerner überliess eben jener Alabor dann auch das Aufsagen des Schlachtrufs, was bis zum siebten Achtel recht gut lief bevor sich Cärmi fragte, ob nicht noch was fehle. Wir üben das noch einmal mit dir, dann kannst du dich auf die Zeit als Hardcore-Fan vorbereiten. Trotz allen Turbulenzen startete der FCT stark ins Spiel, interessierte sich nicht für die doch sehr hohen Temperaturen und legte ein flottes Tempo auf den Platz. Auch Trainer Noge zeigte sich sehr zufrieden und bemerkte nach dem ersten Seitenwechsel in der allerersten Minute: „Ok, also miar kon eigentlich hamgo. So an früahna Sitawechsel hani no nia gsaha!“. Und obwohl man sich munter nach vorne kombinierte und das Spiel klar dominierte, liess das erste Tor 15 Minuten auf sich warten. Befreit vom Torfluch des letzten Spiels lochte Alabor einem wunderschönen Freistoss gekonnt ein. Das vorhergehende Foul an Nono Kindle hätte theoretisch mit einer gelben Karte geahndet werden müssen aber wer zählt schon mit. Weitere grossartige Chancen der Triesnerinnen folgten, aber Wegmann heisst nicht Kindle und kam nach einer Flanke von Gerner leider zu spät. Was Hans äh Ramona nicht kann, kann Hänschen äh Nono schon lange – oder so ähnlich – und versenkte einen zum Schieben prädestinierten Ball knallhart im Kreuzeck zum zwischenzeitlichen 0:2 für den FCT. Zitat Fasel: „Schiaba isch was för Afänger!“. Der Lauf der Triesnerinnen schien kein Ende zu nehmen und so war es wieder Gerner, nach einem tollen Pass von Abwehrchefin Schmidt, die in den Strafraum zu Nono passte, welche den Ball aber leider nicht optimal traf und das Tor verfehlte. Eine hohe Flanke von Wegmann auf Alabor kurze Zeit später sorgte für staunende Gesichter. Denn Alabor legte sich den hohen Ball einfach noch einmal genau so hoch vor und zog knallhart ab. Das Leder verfehlte den Kasten nur knapp. Nach diesen zwei Traumchancen war es dann wieder Nono Kindle, die für einmal am Torhüter vorbeischob und somit das 0:3 verwirklichte. In der Kombinationslaune angekommen, schien es kein Halten mehr zu geben. Cärmi lancierte Viga auf der rechten Seite ein weiteres Mal und alle 137 Zuschauer dachten sich bereits „wie lange kann dieser Flügelblitz diese Sprints auf heissem Rasen noch durchziehen!?“ aber nichts konnte sie stoppen. Ein darauffolgender Torschuss wurde abgefälscht und landete vor Wegmanns Füssen, welche dann aber die Vorlage zum lupenreinen Hattrick von Nono Kindle brachte. 0:4 zur Halbzeit!

In der zweiten Halbzeit änderte sich nicht viel. Dieselben roten Köpfe jagten demselben runden Ball hinterher. Doch eine Seltenheit auf dem Platz gab es zu bewundern. Mirla brach aus dem Exil der Innenverteidigung aus und durfte wieder einmal im zentralen Mittelfeld ran. Nach dem 0:5 für den FCT (wieder durch Nono nach Vorarbeit von Viga) war Mirla aber so motiviert und angefressen, dass sie den Entschluss fasste, selbst noch ein Tor zu schiessen, was leider nicht ganz so funktionierte, wie sie sich das vorgestellt hatte. Als eben diese Mirla nach gut 20 gespielten Minuten auf der Strafraumlinie an den Ball kam, kehrte sie sich knallhart um und zog ab. Während des Schiessens sah sie bereits die Fusssohle der Gegnerin und kombinierte wohl klug aber nicht clever, denn sie wollte das Tor zu fest und „spierzte“ der Gegnerin beinahe die Nocken von den Schuhen. „Er isch ab! Er isch ab!“ rief sie halb lachend, halb klagend und machte sich – die Worte wiederholend – kriechend auf den Weg vom Feld – mit kriechend meinen wir wirklich auf allen vieren. Entwarnung vorab: nach 10 Minuten kehrte sie auf das Feld zurück und übernahm wieder das Kommando in der Innenverteidigung. Zitat: „I ha dr Schuah abtua, gseha, dass dr Sock volla Bluat isch, bi weder in Schuah gschlüpft und ha mi iwechsla lo.“. Dem FC Rapperswil-Jona gelang dann in der 80. Minute noch der Ehrentreffer aber sonst blieb alles beim Alten und der FCT konnte sich einen letzten Sieg und somit den 3. Schlussrang sichern!

Wir bedanken uns bei unserem herzerwärmenden, adjektivliebenden Trainer Noge noch einmal für sein Engagement, seine sarkastischen Neigungen und die vielen Meter vorwärts, die wir mit ihm in den letzten zwei Jahren gehen durften. Wir werden dich vermissen!

FC Rapperswil-Jona – FC Triesen 1:5 (0:4)

Aufstellung: Ana MARIA Lopez Corea, Lohner, Mirla, Gartmann, Meier, Gerner, Fasel, V. Bolt, Wegmann, Abschieds-Alator, Jaja Kindle

Ersatz: Suhner, Aggeler, Weidmann, Gassner, Ozcan, Sina Kalberer

Abwesend: alle, die nicht dabei waren

Bemerkenswert:

Mirla nach ihrer „Verletzung“: „so unnötig! Maaaan, i ha wella a Goal schüssa! Wenn sie ned iara *** Fuass dri ghebt het, wärs a Goal gse! Globsch!?”

Noge: „D Ramona goht!“

Ramona: „D Viga oh!“

Für Viga spielte Gerner gegen Reto.

Routinier Schmidt fragte sich beim Einspielen selbst, warum sie sich ständig beim Schiessen die Hand auf den Rücken schlägt?

Eva brach extra ihren Wellnessurlaub früher ab, um noch beim letzten Spiel dabei sein zu können.

Jasmin zeigte ihr können beim Leichtathletik-Wettkampf nebenan.

DANKE FÜR DAS ABSCHLUSSESSEN FREDY!

 

Interviewresistent und kamerascheu verabschiedet sich auch Carmen Cärmi Alator Alabor aus der Mannschaft und begibt sich in die wohlverdiente Pension. Wir sind sicher, du wirst uns vermissen 😛 Wir dich auf jeden Fall, ganz bestimmt!

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