Unter dem Motto „Dr Häxachessel brend“ lud der FC Triesenberg den geographischen und tabellarischen Nachbar aus Triesen zum lang ersehnten Drittligaderby auf der Leitawis. Mit 90 Liter Freibier und einer Cheerleader Show in der Halbzeit scheuten die „Bärger“ keine Kosten und Mühen um den zahlreichen Zuschauern einzuheizen.
Die Partie fing verhalten an und der FC Triesenberg überliess den Triesnern mehrheitlich die Kugel. Jedoch waren die Bärger in ihren Aktionen zwingender und den Triesner unterliefen zahlreiche Fehlpässe und Stockfehler im Aufbauspiel. Um auf das kleine Spielfeld vorbereitet zu sein trainierten die Triesner unter der Woche speziell das Verhalten bei Einwürfen sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. Und ausgerechnet ein Einwurf der Bärger flog im Triesner Strafraum an Mann und Maus vorbei und konnte am zweiten Pfosten zur 1:0-Führung verwertet werden. Offenbar verwechselten die Spieler die einstudierte Offensiv- mit der Defensivvariante.
Die Bärger kamen noch zu einer weiteren guten Möglichkeit. Eine gute Möglichkeit auf der anderen Seite vergab Arpagaus. Nach einer schönen Kombination mit Captain Beck, spielte dieser über die rechte Seite Frick frei, welcher sich auf Rechts durchtankte und mit Sack und Pack auf die Grundlinie zog und den Ball herrlich zurücklegte, doch Arpagaus scheiterte am T’berger Schlussmann. Die beste Chance besass jedoch Spielertrainer Rohrer, der die Pille nach einem Eckball aus vier (Zenti)Meter an die Latte knallte (39.).
In der zweiten Halbzeit übernahm Triesen das Diktat immer mehr und das Spiel der Bärger wurde fortlaufend ruppiger. Ein Pfostenschuss der Bärger (49.) sowie ein parierter Abschluss von Andy „Jesus“ Kindle (78.) waren die einzigen Chancen des Heimteams in Hälfte zwei. Die Partie beinhaltete Kampf sowie Leidenschaft und lebte in erster Linie von der Spannung. Fussballerisch boten die beiden Teams mässige Kost, zu verbissen agierten die Akteure. Auch die sieben Karten die der Schiedsrichter in der zweiten Halbzeit zeigte sprechen für sich. In der 71. Minute schwächten sich die Bärger mit einer Gelb-Roten Karte selbst. In der letzten Viertelstunde bekam vor allem der Ex-Bärger Büchel die Härte der Leitawis-Kicker zu spüren und wurde mehrmals an der Seitenlinie umgemäht. Man munkelt, dass die Bärger Spieler magisch von seinen grün leuchtenenden Schuhen angezogen wurden wie ein Stier vom roten Tuch.
Obwohl Triesen im zweiten Abschnitt den Druck erhöhte, fehlten oftmals die zündenden Ideen (apropos zünden: Juniorenobmann Grebhardt brauchte ganze 2 Schachteln Zigaretten währendem Spiel), um die Abwehr des Gastgebers ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Schlussendlich musste ein Standard für den verdienten Ausgleich herhalten. Ein Freistoss von Aron-mini-Liablingssendig-isch-Bauer-ledig-sucht-Sele aus 35 Metern passierte ebenfalls Mann und Maus und fiel ohne weitere Berührung ins rechte Eck (75.). Der Treffer wurde von Seiten des OFV offiziell Sele zugesprochen, obwohl Haas (natürlich) im Anschluss an das Spiel das Gerücht verbereitete er habe den Ball noch leicht berührt. Nun kam nochmals Derbycharakter rein und Triesen drängte wie bereits letzte Woche auf ein Last-Minute-Tor. Rohrer und Haas vergaben zwei Halbchancen. In der 80. Minute hatte der eingewechselte Zahn (welcher in der Halbzeit und beim Einlaufen mit Liegestützen auf den Fäusten glänzte) sogar noch den Matchball auf dem Fuss, sein Volleyschuss landete jedoch zu zentral auf dem Tor. Unter dem Strich geht das Unentschieden in Ordnung. Triesen verteidigte damit die Leaderposition erfolgreich. Ein Dank an die zahlreich erschienen Triesner Anhänger welche mit Kind und Kegel anreisten.
FC Triesenberg – FC Triesen 1:1 (1:0)
Sportplatz Leitawis, Triesenberg: 100 Fußball Zuschauer, 353 Cheerleader Zuschauer
Aufstellung: Rossschwanz Kindle; Frick, Bargetze, Ivica Ilic, Braun; Kasimir Sele, Stumpa Rohrer; Captain Beck, Büchel (ab 82. Tschütscher), Arpagaus (ab 65. Zahn); Haas (ab 77. Salzgeber)
Ersatz: Goop, Sandro Ma(t)thi(a)s, Brunner, Meier
Tore: 1:0 12. Triesenberg, 1:1 75. Sele
Bemerkungen: Triesen ohne D. Wolf, J. Wolf, M. Fehr (2. Mannschaft), Vaccaro (FC Parma Fanshop), Kosic (gem. Vertrag nicht Spielberechtigt gegen den FC T‘berg), Jupp Hans Elmann (Navi falsch programmiert)
Bemerkenswert:
– Vali Goop setzte in der Halbzeitpause zum leichten Dehnen an, hatte aber ausschliesslich Augen für die Cheerleader Show.
– Rolf-Sunnabrand-Sele mit scharfer Kritik an der Spielart der Triesner.
– Stefo Frick in der 35. Spielminute mit einer Obstruktion, somit gem. Ernst Hasler nicht der Stärkste.
– Diego Haas mit einigen Streicheleinheiten für den Schiedsrichter (01.-77.)