1. Du warst ein erfolgreicher Spitzensportler im Freestyle-Snowboard. Kannst du uns bitte kurz deine Erfolge schildern? Und, inwieweit spielt der Snowboard-Sport noch heute eine Rolle in deinem Leben?
Seit ich als Teenie im Engadin das Snowboarden für mich entdeckte, war das (neben dem Fussball) meine grosse Passion. Ich verbrachte jede freie Minute auf dem Board und schaffte es dann 1997, Profi zu wer- den. Für die Öffentlichkeit die grössten Erfolge waren sicherlich, dass ich mich 2002 und 2006 im Snow- boardland Schweiz trotz grosser nationaler Konkurrenz zweimal für die Olympischen Spiele qualifizieren konnte. Zudem war ich dreimal Vize-Weltmeister in der Halfpipe, dreimal Schweizer Meister, insgesamt gewann ich sechs Weltcups und fuhr dort 17 Mal aufs Podium.
Seit Sommer 2013 bin ich nun Snowboard-Trainer an der Sportschule in Davos, wo rund 50 Prozent des schweizerischen Elite-Snowboardnachwuchses seine sportliche und schulische Ausbildung absolviert. Das ist ein hochspannender und gleichzeitig sehr intensiver, vielseitiger Job, haben doch alle Snowboarder bei uns das Ziel, dereinst Profi zu werden
2. Erzähl uns doch noch etwas über deinen fussballerischen Werdegang…
Fussball war und ist seit jeher ebenfalls meine ganz grosse Passion. Es gibt nichts Schöneres, als Fussball zu spielen. Ich wuchs im Engadin auf und war dort mit meinen Schulkollegen ständig am Kicken. Als ich 16
Jahre alt war, zog meine Mutter nach Glarus und ich mit ihr mit. Dies gab mir die Möglichkeit, endlich mal „richtig“ und im Verein Fussball spielen zu können. Drei Jahre lang war ich beim FC Glarus aktiv und spielte bei den B- und A-Junioren und half zwischendurch der zweiten Mannschaft in der 3. Liga aus. Als ich dann voll auf die Karte Snowboard setzte, blieb dann schlicht und einfach bis zum Karriereende keine Zeit mehr, um aktiv Fussball zu spielen.
Nach meiner Snowboardkarriere packte mich aber dann aber wieder so richtig die Lust am Fussballspie- len. Während zwei Jahren trainierte ich dabei einfach aus Freude sporadisch als Trainingsgast beim FC Davos mit, mehr liess die Zeit damals mit dem Medienjob ein- fach nicht zu. 2010 packte mich dann die Lust endgültig, und ich fing nach rund 15 Jahren Pause wieder an, lizenziert Fussball zu spielen. Erst kurz beim FC Land- quart-Herrschaft, dann für über zwei Jahre beim FC Thusis-Cazis und nun seit drei Jahren bei meinem ge- liebten FC Triesen!
3. Im Winter 2013 kam der Wechsel zum FC Triesen. Wie kam der Kontakt zum FC Triesen eigentlich zustande?
Das Leben schreibt immer wieder spannende Ge- schichten und diese gehört wohl auch dazu. Ich spürte, dass ich fussballerisch etwas Neues brauchte und wollte. Dabei kam ich auch mal mit Mäcky Haas in Kontakt. Er gab mir den Tipp, doch mal beim FC Triesen zu schauen und anzufragen. Die FCT-Webseite machte mir schon mal einen super Eindruck, und so kontaktierte ich Spielertrainer Raphael Rohrer. Dieser lud mich dann spontan zum Training ein und seitdem bin ich glücklicherweise hier!
4. Was ist für dich das Besondere am FC Triesen?
Wir haben eine ganz tolle Mannschaft und einen super Teamgeist. So etwas Ähnliches habe ich davor nicht annähernd je so positiv wahrgenommen und erlebt. Die Atmosphäre, die allgemeine Stimmung und der Zu- sammenhalt im ganzen Verein beeindruckten mich von Anfang an. Das fängt bei den Klublegenden, die immer zu unseren Spielen kommen, an, geht weiter durch alle Aktivteams und alle Leute und Trainer, die sich für die- sen Verein einsetzen.
Das macht den FCT so wunderbar familiär und „wohlfühlig“ und trotzdem mit der Arbeit des ganzen Vorstandes und der super Infrastruktur, die es in Triesen hat, doch auch erstaunlich professionell und super organisiert/strukturiert.
Zudem haben wir ein menschlich und fachlich tolles Trainerteam, das einem enorm viel mitgeben kann. Und im ganzen Verein gibt es so viele tolle Leute. Für mich ist der FCT in der Tat etwas ganz Besonderes, und ich bin glücklich, dass ich „durch Zufall“ hier dabei sein darf und kann!
5. Woher nimmst du die Motivation, um von Davos drei- bis viermal in der Woche nach Triesen zu fahren?
Meine Motivation ist die Freude am Leben, meine grosse Leidenschaft für den Fussball, der ganze FCT, der mir ans Herz gewachsen ist und der aus meiner Sicht wirklich ein ganz spezieller Verein ist. Zudem un- sere super Mannschaft, die spannenden Trainings, wo ich persönlich viel profitieren kann, und der „Kick“ der Matches. Und allgemein das ganze „Drum und Dran“, das das Leben beim FCT so mit sich bringt.
Der Aufwand, um das so zu tun, ist sicher da und recht gross, keine Frage. Aber aus meiner Sicht lohnt es sich voll und ganz und ich bin happy! Ich habe in diesen drei Jahren beim FCT viele interessante Menschen ken- nengelernt, neue Freunde gewonnen und so viel Span- nendes erlebt!