Nach der 1:3-Niederlage vom vergangenen Sonntag in Montlingen konnte sich ‘s „Tresner Oas“ bereits am Donnerstagabend wieder rehabilitieren. Für das vorgezogene dritte Rückrundenspiel stand auf der Blumenau das Derby gegen den FC Buchs auf dem Programm. Zahlreiche Zuschauer sind der Einladung gefolgt und wurden von Parkplatzeinweiser Don Pablo Jupp eingewiesen.
Trainer Rohrer dachte bei der Aufstellung wohl an die Strassenregel Nummer 1: der Dicke geht ins Tor. Somit fand sich auch dieses Mal wieder Andreas Kindle zwischen den Pfosten. Nachdem die ersten beiden Rückrundenspiele beide mit 1:3 verloren gingen und der Antrag „das erste Tor gewinnt“ vom OFV abgelehnt wurde, wollte es das „Kreisligateam“ dieses Mal besser machen. Die Triesner starteten auch gut in die Partie, liessen in der Defensive nicht viel zu und suchten offensiv ihr Glück. Vor allem Triesens Achter Hutti Hutter, den Ernst Hasler in seiner Bewertung sicherlich als „der Stärkste“ betiteln würde, sorgte in der ersten Hälfte für viel Betrieb vor dem Buchser Tor. Und bereits nach rund 15 Minuten nahm das Spiel seinen üblichen Lauf als der FCT erneut die 1:0-Führung markierte. Erzielt hat das Tor natürlich Sturmtank Hutter höchstpersönlich, der halblinks in die Tiefe geschickt wurde, den Torhüter mustergültig umkurvte und zum 1:0 einschob. Bis zur Pause erreichten die Triesner ihr Etappenziel, die null zu halten, durch eine konzentrierte Defensivarbeit, viel K(r)ampf und einem besseren Zweikampfverhalten.
Wie erwartet erhöhten die Buchser nach dem Pausenschnaps den Druck und rissen das Spieldiktat grösstenteils an sich. Der FCT konzentrierte sich mehr auf ein stabiles Abwehrverhalten und schnelles Konterspiel, ganz unter dem Motto: „Hoch und weit bringt Sicherheit, denn kurz und tief geht immer schief“. In Minute 55 kam Buchs dann zum nicht unverdienten 1:1-Ausgleich: Eine Flanke von links landete am zweiten Pfosten. Den ersten Schuss aus spitzem Winkel konnte Welttorhüter Andy „Tapi“ Kindle parieren, der anschliessende Abpraller wurde dann aber von Buchs verwertet. So war die Partie wieder offen und beide Teams lieferten sich bis zum Schlusspfiff einen harten Kampf um den Sieg.
Obwohl beim FCT nun mehr Kampf herrschte und weniger Spielerisches drin war, blieb man stets gefährlich. So war es zum Beispiel Hutter, der einen vom Buchser Schlussmann unterschätzen Ball ablief, aus spitzem Winkel einen Haken schlug und den Ball trotz halboffenem Tor nicht am reingrätschenden Verteidiger vorbei brachte. Eine ungewöhnliche Nachlässigkeit vom selbsternannten „Krieger“.
Acht Minuten vor Schluss dann eine Szene von der viele Spieler und Zuschauer noch ihren Enkelkindern erzählen werden: Stefano Frick, der hierzulande eher unter seinem Spitznamen „Schära-Frick“ bekannt ist, eroberte sich in der eigenen Hälfte den Ball. Dann überlief er halbrechts drei Buchser Spieler, schickte Salzgeber in die Gasse, sprintete weiter vor das Tor und knallte das Leder ins Netz nachdem Salzgeber ihn im Strafraum wieder mustergültig anspielte. Ein noch nie dagewesenes Zusammenspiel der beiden St. Galler Studenten, die sich mittlerweile auch auf dem Platz zu verstehen scheinen. Bei dem ausgelassenen Jubel über die 2:1-Führung bildete sich ein 11-köpfiges Triesner Sandwich bei welchem auch Zärtlichkeiten wie Zungenküsse und Fingerspielchen ausgetauscht wurden. Der Siegtorschütze stand nach dem Spiel seinen Groupies Rede und Antwort: „I wett ez ned arrogant wörka, aber i has afach verdient. Ständig mahi afach bez meh wia die andera, sBeste Beispiel isch im Trainingslager gseh, wonimi afach immer besser wia die andera uf Trainings vorbereitet ha. sGoal widme i natürlich minera geliebta Nadja.“
In den verbleibenden Spiel- und Nachspiel-Minuten rührte Triesen dann natürlich den Beton an und versuchte ausschliesslich das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Buchs, dessen Torhüter auf einmal zum Eckballschützen wurde, versuchte nochmals alles um Schlussmann Kindle (der vor dem Spiel meinte:“geg Bux langen die alta Winterpneu“ – gemeint waren natürlich seine Handschuhe) zu überwinden, schlussendlich hielt das Bollwerk jedoch stand und Triesen fuhr seinen zweiten Dreier in dieser Saison ein. Der Kampfgeist der Blumenau-Kicker wurde belohnt und die Freude über diesen Lichtblick war enorm gross. Dennoch war dies erst ein kleines Fünkchen im Kampf um den Klassenerhalt.
Unser nächstes Spiel findet Samstag 23.04.2016 gegen den FC Vaduz-Verstärkt statt – Unsere Nummer 19 wird Ale sein. Ale ist abartig. Ale freut sich, sei wie Ale.
Sportplatz Blumenau, Triesen: 164 Zuschauer
Aufstellung: Kindle; Frick, Goop, Ilic, Mathis; Salzgeber (ab 87. D. Wolf), Foulgaus, Beck, Büchel (ab 75. Scherakosic), Rohrer; Hutter (ab 80. Kadic)
Tore: 15. Hutter 1:0; 55. Buchs 1:1; 84. Frick 2:1
Ersatz: Köbi Kobler, Bartolomeo Baiao Junior, Brunner Senior
Bemerkungen: Triesen ohne Haas (gesperrt wegen sehr rohes und brutales Spiel), Tschütscher (verletzt), Zahn und Braun (Ausland), Vaccaro (Inland), J. Wolf (nur er hett Schnupfa) sowie Volksblatt (unabkömmlich)
Bemerkenswert:
– C. Beck‘s Spielanalyse: „Eigentlich isches scho minderi Qualität kse…wia wenn im Östrrich essisch.“
– Modefan Jupp gehört nach Spielschluss plötzlich wieder zum Team
– Piero Sprenger Vaterland geht mit Hutti hart ins Gericht: „Was i vo diar gseha ha, wär alla scho an 100 Zeiler wert gseh.“
– Nach Spielschluss meinte ein sichtlich erleichterter Triesner Ultra zu Torhüter Kindle: „Wenn glich wit dossa gstanda wärsch wia dr Buxer Goali hetti numma gwösst weller Goali zu wellera Mannschaft khört.“