Nach einer saftigen Standpauke von Trainer Noge im Abschlusstraining am Donnerstag reisten die Triesnerinnen am Samstagabend voller Ehrfurcht nach Widnau. „Wenn ned jedi för jedi goht holemr döt duna aber scho gernüt!“ – um nur ein Zitat von vielen zu nennen. Die Absteiger aus der ersten Liga zeigten bis jetzt eine ausgeglichene Saison und konnten in der letzten Woche gar einen 4:1 Sieg gegen (Ex-)Leader Thusis-Cazis erzielen. Nichts desto trotz waren die Segel auf Sieg gesetzt, denn gerade gegen spielerisch bessere Teams konnte die Eberle-Elf schon öfters gute Leistungen zeigen.

Holprig poltrig begann die Partie pünktlich um 18:00 Uhr. Die Rasenfläche glich eher dem von Hügeln und Tälern geprägten Auenland statt eines Fussballplatzes. Die Ursache konnte aber schon vor dem Spiel festgestellt werden. Es gibt abgesehen vom FC Triesen tatsächlich noch andere Fussballclubs, die auf dem Hauptplatz kein Licht installieren liessen. Und da die Sonneneinstrahlung um 18:00 Uhr im derzeit präsenten Herbst zu wünschen übrig liess, wurde auf dem beleuchteten Nebenplatz gespielt. Genug zu den geographischen Gegebenheiten und mehr zum eigentlichen Spiel, welches in den ersten 30 Minuten hauptsächlich im Mittelfeld stattfand. Chancen erspielten sich beide Teams wenig und so bot sich den angereisten Fans leider keine so spannende Anfangspartie. Die Triesnerinnen hielten sich aber gut im Spiel und versuchten in erster Linie den Mittelfeldmotor Erika des FC Widnau unter Kontrolle zu bringen. Was mehr schlecht als recht gelang. Ganz nach dem Motto „Ez nömer amol d Händ us da Säck“ versuchte es Ab del Fasel als Erste einmal mit einer Verzweiflungstat. Nach einem gewonnenen Zweikampf in der Mitte stolperte –man könnte es auch dribbeln nennen – sie zuerst in Richtung rechter Outlinie an zwei Gegenspielerinnen vorbei, bevor die Dritte sie stoppen konnte und den Ball ins Out bugsierte. Ein schnell ausgeführter Einwurf von Fasel auf Nono Kindle im Sturm konnte leider nicht rechtzeitig unter Kontrolle gebracht werden und so klärte – oder eben auch nicht – die Innenverteidigerin des FC Widnau mit einem hohen Ball, welcher wiederum direkt vor Fasels Füssen landete. Voller Verzweiflung und Ungeduld schoss diese Richtung Tor und brachte die Triesnerinnen nach 35 Minuten mit einem Briefkastentor sondergleichen in Führung. 0:1! Das Spielte löste sich nach diesem Führungstreffer zum Glück ein bisschen und die Triesnerinnen spielten fortan besser zusammen und sogar die Pässe fanden immer öfter zum Ziel. Es blieb aber beim 0:1 für den FCT zur Pause.

Eine kleine Effizienzsteigerung vor dem Pausenpfiff stimmte auch Trainer Eberle etwas glücklicher und so machte er seinem Team noch einmal Mut für die zweiten 45 Minuten. Auch die zweite Hälfte war eher ein vom Mittelfeld dominiertes Spiel mit wenigen Nadelstichen nach vorne. Eine souveräne Abwehrleistung der Viererkette Kindle-Kaiser-Müller-Meier liess aber weiterhin keine Chancen der Gegnerinnen zu und auch Torhüterin Huber stand ihre Frau zweifellos! Die Triesner Offensive glänzte abermals mit Effizienz und so erhöhte Sturmflitzer Noemi-ä-Naomi Kindle bereits in der 51. Minute zum 0:2. Den Beinahe-Pass zum Tor lieferte Viga-hat-dich-Gerner. Ihr Ball auf Kindle zielte direkt auf die Abwehrspielerin des FC Widnau, welche zum Glück der Triesnerinnen die Ballannahme verpatze und Kindle somit den freien Weg aufs Tor bot. Eine weitere Torchance ergab sich wenig später nach einem Foulspiel kurz vor dem Strafraum des gegnerischen Tors. Eva Fasel setzte zum Schuss an, was dabei rauskam glich jedoch eher einem Rückpass als einem qualitativ hochstehenden Schuss. Da fehlte sichtlich der Mut! Zum Glück der Triesnerinnen machte Nono Kindle aber in der 75. Minute endlich den Sack zu und erhöhte zum 0:3. Ein insgesamt faires aber unspektakuläres Spiel neigte sich dem Ende. Ein Lattenschuss der Widnauerinnen kurz vor Schluss liess doch noch ein Zähneklappern auf dem Platz erklingen, es blieb aber beim 0:3 zur 90. Minute.

Die Aktion „tschuttisch met herz – denksch pink“ des Liechtensteiner Fussballverbands ist seit Samstag wieder im Gange. Pro Tor der Triesnerinnen werden CHF 50 an die Organisation Pink Ribbon, die sich für Frauen mit Brustkrebs einsetzt, gespendet. Am Samstag, 8. Oktober 2016, um 18:00 Uhr empfängt die Damenmannschaft des FC Triesen den FC Ems auf der Blumenau und es werden zusätzlich CHF 1.- pro Zuschauer vom LFV gespendet. Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen!

FC Widnau – FC Triesen 0:3 (0:1)

Aufstellung: Huber, Cornelia Kindle (C), Kaiser, MuMü, Meier, Ott, Bolt, Fasel, #memyselfandi-Kälbi, Nono Kindle, Viga

Ersatz: Gabathuler, Wegmann, Aggeler, Ozcan

Hatte am Samstag nichts Besseres zu tun: Nadine Gertmann-ä-Gartmann

Tore: Eva Fasel (1x), Nono Kindle (2x)

Bemerkungen: Triesen ohne Schmidt, Burgmeier, Alabor, Suhner, Ponse, Büchel (am Kürbisschnitzen), Lopez Corea, Hasler, Vils, Lohner, V. Bolt, Hermann

Bemerkenswert:

Kurzer Kreischalarm vor dem Spiel -> Kälbi findet eine fiese dicke schwarze Kellerspinne im Schuhfach ihrer Sporttasche. „I ha sie no gseha im Kehr aber i het doch ned denkt dass eni i mini Täscha krücht“.

Carmen Kindle konzentriert sich in der zweiten Halbzeit einen Moment zu lange auf die Dunkelheit um das Feld und gibt nach dem Spiel zu, kurz an Sehschwierigkeiten gelitten zu haben. Ein passendes Zitat von Trainer Noge „Also mengmol was ma schoned was ida Köpf vo eu Fraua vorgoht“.

Angi bemerkte bereits vor dem Spiel ein regelrechtes Loch an der unteren Spielfeldecke des Felds. In der zweiten Halbzeit ist alles vergessen und so fiel sie während einer Rückwärtsbewegung in die Tiefe – zum Glück war der Ball nicht in der Nähe.

Da Carmen Kindle den Namen Naomi (Noemi-ä-Naomi) nicht in den Kopf kriegt haben wir beschlossen, sie ab sofort Cornelia zu nennen.

Zitat von der sich im Fussball-Ruhestand befindlichen Martina Beck: „Du säget amal, isch denn dia Ring Pibbon Aktion diesjahr wieder? Denn muas ich amal ga luaga ko.“ – der Wille zählt. (Für allenfalls falsch geschriebene Bärger-Wörter entschuldigt sich die Redaktion vorab)

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