Mit einer sogenannten „Rumpftruppe“ machte sich der FCT am vergangenen Wochenende auf den Weg ins nicht unbedingt nahegelegene Val Poschiavo. Die erste Etappe führte mit dem Helikopter von Ragaz bis zum ersten Stopp nach St. Moritz. Nach ein paar Selfies am See traf man sich anschliessend im sehr familiären Restaurant Segelclub zu leckerem KK (Kaffee+Kuchen). Genauso familiär stellte sich das Team anschliessend in einer Zweierreihe auf und spazierte 15 Minuten am See entlang um sich etwas die Beine zu vertreten. Denn auch von St. Moritz aus war es noch eine gute „Stunde, Stunde zehn“ bis zum Ziel, was somit ungefähr der durchschnittlichen Trainingszeit unter der Woche entspricht.

Nach der langen Fahrt endlich im Hexenkessel von Campascio angekommen, streckte man sich nochmals durch und begutachtete den nassen, tiefen und eher langgewachsenen Rasen auf dem engen Spielfeld. Die anschliessende Kabinenansprache von Trainer Manojlovic, notabene achtfacher serbisch-montenegrinischer Nationalspieler, stand unter dem Motto „kurz und knackig“. Mittlerweile ist wohl auch dem Übungsleiter aufgefallen, dass die Aufmerksamkeitsspanne seiner Spieler, grösstenteils aus der „Generation Smartphone“, sehr gering ist. Dementsprechend machen lange Reden keinen Sinn, da jeder Zweite das Gesagte bereits in Snapchat-Geschwindigkeit wieder vergessen hat. Einer der wenigen wichtigen Punkte für die Ansprache war, dass sich Schlussmann Kindle bezüglich Reklamationen und Ausrastern zusammenreissen sollte. Dies wurde vom Trainer nun zum ersten Mal erwähnt (kläralag jo). Um es bereits vorweg zu nehmen: Kindle kassierte an diesem Tag, trotz seiner kurzen Zündschnur, keine Karte. Stattdessen überzeugte er während der gesamten Partie mit starken Paraden.

Noch vor der Partie, während dem Aufwärmen, sorgte Trainer Manojlovic (notabene achtfacher jugoslawischer Nationalspieler) bereits für das erste Highlight: Beim „Einschiessen“ flog sein Schuss nämlich über das Fangnetz hinweg bis über die italienische Grenze hinunter auf eine Wiese und traf eine gemütlich vor sich hin schlummernde Milchkuh. Daraufhin machte sich Piero Sprenger, der italienischen Sprache mächtig, auf die Suche nach dem Ball und konnte diesen glücklicherweise wieder zurück in die Schweiz importieren.

Die Geschichte zum Spiel ist relativ schnell erzählt (oder auch nicht): Es wurde wie erwartet ein hart umkämpftes Spiel, welches nicht allzu schön anzuschauen war. Zudem blieben die gesamten 90 Minuten sehr hektisch, da es auf dem kleinen Spielfeld keine Verschnaufpausen gab. Nach einem Stellungsfehler in der Triesner Hintermannschaft ging das Heimteam bereits nach sechs Minuten mit 1:0 in Führung. Den FCT beeindruckte dies nicht allzu sehr und man spielte munter weiter und versuchte schnellstmöglich den Ausgleich zu erzielen. Dies hätte auch mehrmals gelingen können, jedoch vergaben Manojlovic und Wolf ihre Grosschancen und auch Hutter und Frick vorzogen ihre Schüsse auf dem holprigen Untergrund. In der 39. Minute erhielt der FCT dann ein Geschenk des Schiedsrichters: Daniel Schmalzgeber (Spitzname „Nestlé“) wurde an der Grundlinie im Strafraum von einem Verteidiger gecheckt. Ein Pfiff und der Schiri zeigte auf den Punkt. Ein Strafstoss den man geben kann, wohl aber nicht muss. Dennoch war der Ausgleich verdient, da der sichere Finisseur Habian Futter den Elfer natürlich verwandelte. Nach der Partie kommentierte der freche Hutter diesen Treffer wie folgt: „Ich weiss, dass ich hier vom Punkt aus sicherer bin als im FIFA 17“. Auch die zweite Halbzeit bot dasselbe Bild, nur fehlten da die Tore. Es ging hektisch hin und her, wobei der FCT stets versuchte zu kombinieren und Poschiavo hauptsächlich mit langen, genickstarre-gefährdeten Bällen operierte. Auf Triesner Seite vergaben der eingewechselte Büchel sowie Hutter die zwei grössten Chancen, jeweils alleine vor dem gegnerischen Torwart. Und auch „Zündschnur Kindle“ erwischte einen super Tag zwischen den Pfosten und konnte in der zweiten Hälfte einige Grosschancen mit seinen Paraden vereiteln.

In den letzten Minuten der Partie kam es dann noch zur historischen Einwechslung der 44-jährigen FCT-Legende Piero „Capo“ Sprenger, der die weite Reise ins Puschlav dankenswerterweise mit angetreten ist. Damit dürfte Bimbo neben Skilehrer Paul aus Arosa der wohl älteste je eingesetzte Aktivspieler sein. Gemäss dem sehr laufreudigem (vieles jedoch sinnlos) Kosic hätte Sprenger sogar noch zum Vorlagengeber des Siegtreffers werden können, denn nach der Partie sagte Brano: „Piero… wenn mr döt i Tüfe gschpelt hetsch, denn heti sie am Huttla heragleht und er wär er ez no ar Eckfahna dr Schnuller-Jubel am maha“.

Nach dem Schlusspfiff blieb es bei einem nicht unverdienten, aber eher für Poschiavo glücklichen Unentschieden. Nur schon aufgrund der ewigen An- und Rückreise von insgesamt rund sechs Stunden war es sehr enttäuschend, dass man nicht mit einem Dreier im Gepäck nach Hause fahren konnte. Dennoch retteten sich die meisten in den Galgenhumor, riefen das Motto „huara schlimm wäga amol“ aus, öffneten eine Flasche Bier und traten die Rückseite an.

Valposchiavo Calcio – FC Triesen 1:1 (1:1)

Sportanlage Casai, Campascio: 53 Puschlaver und dr Grebi

Aufstellung: Kindle; Mathis (ab 70. Ilic), Goop, Tschütscher, J. Wolf (ab 83. Sprenger); Braun, Kosic, Hutter, Salzgeber, Frick; Manojlovic (ab 46. Büchel)

 Tore: 1:0 6. Poschiavo, 1:1 39. Hutter 

Bemerkungen: Triesen ohne Ljubicic (Chat mit SPAM füllen), Kobler (kunnt erst noch Poschiavo weder), Kartengaus (gesperrt), Kind (Parship), Vaccaro (verletzt, Mimimi), Gomes (2. Kampfmannschaft), Abdi (Hornschlittenrennen), Baiao (Aufenthaltsbewilligung abgelaufen), Luke (immer noch nicht registriert), D. Wolf (Senf für dOlmabrotwurst am suacha) Zahn (jojo Simon jeder hett halt sis agne Rucksäckle zum träga gell?!) 

Das gab zu reden vor dem Spiel:
– Hutti mit Sorgen um Kosic „I ha Angscht dasna Carabinieri verhaften sobalder Mittelinie überschrittet. Döt befindeter sich denn nämlich uf Italienischem Grundstück.“

– Vali war besorgt, dass die Fahrgemeinschaft TT, VG, SF und JW sich einen „Potscha“ einfängt.

Das gab zu reden nach dem Spiel: 
– Schmalzi wird auf dem Rücksitz durch eine Kurve geschleudert während des Verzehrs von Nestlé Produkten.

– Das Navigationssystem von SM7 lotst ihn auf den Vereina Autozug, weil es dies als schnellste Route definiert hat. Glücklicherweise gelang SM7 noch vor der Schranke ein U-Turn.

– Tschütschi ist stolz auf sich selbst, weil er mit seinem hochmotorisierten Golf R32 einen normalen Kombi mit 110 Diesel-PS abgehängt hat. Kein Kommentar (#koelnreloaded)

 

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