Am Samstagabend gegen fünf Uhr machten sich die Triesner Damen auf in Richtung Bodensee zum Tabellenschlusslicht FC Münsterlingen-Berg. Präsident Fredy und Co-Trainer Kindle waren sich einig, dass die Thurgauerinnen für die verlorenen Punkte gegen den FC Appenzell bezahlen mussten und auch das ganze Team zeigte die entsprechende Motivation.

Der FCT startete stark ins Spiel und gab von Anfang an den Tarif durch. Noch etwas hektisch am Ball und doch überlegen kombinierten sich die Triesnerinnen immer wieder nach vorne und liessen nach hinten praktisch nichts zu. So kam es bereits in der 7. Minute zum ersten Tor für das Team von Trainer Noge. Nono Kindle schoss von ca. 16 Metern Distanz auf den Kasten, die Keeperin des FC Münsterlingen-Berg verhinderte aber vorerst das Tor, liess den Ball abprallen, so kam Alabor zum Zug und verwertete gekonnt. 0:1! Doch nach diesem frühen Führungstreffer folgte eine kurze Baisse, welche vom bemühten FC Münsterlingen-Berg eiskalt ausgenutzt wurde und prompt zum 1:1 führte. Nichts desto trotz konnten die Triesnerinnen selbstbewusst weiterspielen und suchten immer wieder die „Gassen-Pässe“ auf Flügelblitz Kälbi und Viga. Der FCT war sehr bemüht, mehr Ruhe in das Spiel zu bringen und den Ball von Frau zu Frau laufen zu lassen, was zum Glück auch immer besser gelang. So konnten die Triesnerinnen endlich wieder einmal zeigen, was sie draufhaben und kügelten die Gegnerinnen gekonnt aus. Die Treffsicherheit liess an diesem Samstagabend jedoch zu wünschen übrig. Die ansonsten so kaltschnäuzigen Triesnerinnen taten sich schwer, den letzten Ball im Tor zu versenken. Auch mit Weitschüssen aus dem Mittelfeld wollte es nicht so ganz klappen. So meinte Viga irgendwann zu ihren Kolleginnen im zentralen Mittelfeld „Schüssen bitte ned vor Mittellinia und wenn doch, denn bitte abez fester!“. Das Team zeigte sich geduldig und ging in der 19. Minute erneut in Führung. Routinier Alabor eroberte nach einem Pressball in der Mittelfeldzone den Ball und sprintete auf das gegnerische Tor zu. Sie liess erst eine, dann zwei, dann drei, dann vier Gegenspielerinnen stehen, bevor nur noch die Torhüterin zwischen ihr und ihrem Ziel stand. Alles kein Problem, denn auch an der kam sie noch vorbei und sorgte wieder für klare Verhältnisse. 1:2! Eine weitere Grosschance für den FCT ergab sich in der 28. Minute. Boltic verspürte während einer Freistossauslösung einen Fuss in Hüfthöhe was vom Schiedsrichter korrekt erkannt wurde, welcher wiederum das Spiel unterbrach. Aus ca. 17 Metern bot sich Fasel somit eine optimale Torchance. Ganz nach dem Motto „Du willst es, du kannst es“ setzte diese zum Schuss an und hämmerte den Ball unglücklicherweise an die Latte. Dieser Freistoss und gefühlte 16 torgefährliche Eckbälle zeigten wieder einmal die neu erlangte Standard-Qualität der Triesnerinnen, stellten aber auch die unglückliche Chancenauswertung an diesem Tag unter Beweis. Dranbleiben und Geduld zeigen war in der ersten Halbzeit sicherlich ein sehr grosser Punkt. Ab der 30. Minute machte der FCT noch einmal richtig Dampf und liess keine Gegenstösse mehr zu. In diesen letzten 15 Minuten ereignete sich noch ein weitere Lattentreffer – dieses Mal von Kälbi – und das wohl verdiente 1:3 von Alabor, welche damit ihren Hattrick komplettierte. Locker flockig setzte sie sich erneut durch und legte den Ball 3 Meter vom Tor entfernt noch an der Keeperin vorbei, bevor sie ihn endlich versenkte. „Nerva het sie!“. Wenig später pfiff der Schiedsrichter die ersten 45 Minuten auch schon ab und der FCT ging mit einer 1:3 Führung in die Pause.

Etwas Kritik mussten die Damen von Trainer Noge dennoch einstecken, da die Führung zu knapp schien für das, was der FCT sich bereits für Chancen erspielt hatte. So starteten die Triesnerinnen erneut siegeswillig und kampfbereit in das Spiel. Durch die voll besetzte Ersatzbank folgten gezwungenermassen einige Wechsel. Langzeitabwesende Schmidt verstärkte Simi in der Innenverteidigung und Jungspund Nazmi erhielt erneut die Chance auf der linken Aussenverteidigerposition. Egons Kritik und Anmerkungen wurden verstanden, so kam es, dass die Triesnerinnen fast alle Zweikämpfe gewannen und praktisch jeden „ersten Ball“ für sich gewinnen konnten. Die Chancenausnutzung blieb als einziges unverändert, denn das Pech verfolgte die Triesnerinnen an diesem Samstagabend einfach ununterbrochen. So spielten und kügelten sie die Gegnerinnen weiter aus, sodass diesen fast schwindlig wurde und konnten den Ball trotzdem nicht ins Tor buchsieren. Nach einem (weiteren) langen Ball von Mittelfeldakteurin Boltic auf die linke Aussenbahn in der 60. Minute gelang es Viga, zusammen mit Alabor, die gegnerische Verteidigung im Regen stehen zu lassen und nach 1,2,3,4,5 Pässen hin und her fand der Ball schlussendlich den Weg zu Nono Kindle, welche den Ball unter die Latte hämmerte. Bäääbäm, 1:4! Nonos postwendender Kommentar dazu „endlich, verdammte ***!!!“ – Recht hatte sie. Der FC Münsterlingen-Berg verbarrikadierte sich förmlich in der eigenen Hälfte und schaffte es nur selten über die Mittellinie. Der FCT spielte munter weiter, auch wenn das hohe Tempo und die konzentrierte Spielweise sehr kräftezehrend war. Immer wieder kombinierte man sich über die Seiten in den gegnerischen Strafraum, aber es wollten einfach keine Tore fallen. Eine kleine Schrecksekunde gab es in der 83. Minute dennoch. Der FC Münsterlingen-Berg hatte einen seiner wenigen Momente in der triesnerischen Hälfte und zeigte – das muss man ihnen lassen – Effizienz. Durch das hoch gestellte Spiel der Triesnerinnen kamen die eigenen Mittelfeldspielerinnen leider einen Schritt zu spät und schon folgte der Pass durch die Abwehr in die Tiefe. Alle Augen waren auf Torhüterin Betty gerichtet. In vielen Köpfen war schon klar: „Das isch ez leider s 2:4…“. Aber Betty wäre nicht Betty ohne ihre Zweikampfstärke. So stürmte die Gegnerin mit Verteidigungskoloss Carmen Kindle im Nacken auf das Tor zu und Betty kam siegessicher entgegen. Und als die Münsterlingen-Bergerin bereits dachte „jetzt hani sie“ flitze Bettys Fuss explosionsartig hervor und verhinderte gekonnt das 2:4! Ihr Kommentar zu dieser Aktion nach dem Spiel: „Es isch scho sehr schwierig gse, vorallem bini nedamol warm gse!“. Aber nicht nur Betty zeigte eine super Leistung im Tor, auch die gegnerische Keeperin bewahrte das Heimteam vor einigen Toren, so auch bei der letzten Grosschance von Kälbi dieses Spiels. Und so blieb es beim 1:4 Auswärtssieg für den FCT.

 

FC Münsterlingen-Berg – FC Triesen 1:4 (1:3)

Aufstellung: Huber, Kindle (C), Kaiser, Müller, Meier, swissgirl-Kälbi, Fasel, Bolt, Viga, Nono, Alabor

Ersatz: Ozcan, Vils, Schmidt, Aggeler, Hermann, V.Bolt

Tore: 7’ Alabor 0:1, 10’ FCM 1:1, 19’ Alabor 1:2, 36’ Alabor 1:3, 60’ Nono 1:4 

Bermerkungen: Triesen ohne Hasler (verletzt), Burgmeier (Frühpension), Dr. Ponse, Ott (auf Reisen), Wegmann (verletzt), Lohner (Frondienst bei den Juniorinnen)

Bemerkenswert:

Kälbi zählt sich neu zu den treusten Anhängern des FC ESCHEN (Finde den Fehler).

Olcay am Steuer, Ungeheuer! Teilzeit-Co-Trainer wenn-ich-Zeit-habe Olcay wurde von Carmen, Viga und Eva beobachtet, wie er auf der Rückfahrt Sprachnachrichten seiner Verehrerinnen abhörte. Die drei wiesen ihn (natürlich) mittels eigener Sprachnachricht daraufhin das Strassengeschehen mehr im Auge zu behalten. Kurze Zeit später verpasste er die Ausfahrt.

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