Nach dem klaren 4:1-Auswärtssieg gegen CB Surses hatte der FCT II letzten Samstag den nächsten «CB» vor der Brust. Der CB Scuol war zu Gast auf der Blumenau und der FCT hatte noch eine Rechnung vom letztjährigen Auswärtsspiel in Scuol offen. Auf diese offene Rechnung wies Coach Coric seine Mannschaft in einer flammenden Motivationsrede vor dem Spiel hin. Aufgrund der anstehenden englischen Woche mit dem Champions League Auftakt und dem anschliessenden Derby gegen den FC Schaan schonte Coric seine Routiniers Hutter, Manojlovic und Mathis. Zudem war Kosic gar nicht erst im Kader. Coach Coric kommentierte die Nicht-Nominierung wie folgt: «Branko hat sehr intensive Trainingswochen hinter sich. Er ist sehr intelligent, ein super super Spieler… aber jetzt habe ich ihm nach dieser Anstrengung erst mal eine Pause gegönnt. Die Saison ist noch lang». Somit war klar, dass Spiel sollte spannender als Games of Thrones werden.

Bei kühl-nassen Temperaturen pfiff der Schiedsrichter die Partie auf der Blumenau an und den Zuschauern bot sich vor allem in der ersten Halbzeit ein «harziges» Spiel. Doch die Zuschauer waren von der Taktischen Ausrichtung des Heimteams doch etwas erstaunt: Die Mannschaft agierte in einem 3-5-2. Die Dreierkette wurde von Rambo dirigiert und von Dom und Hugo (Füass wia ah Tarantla) ergänzt. Die Partie war geprägt von Fehlern, Fehlpässen und Ungenauigkeiten auf beiden Seiten. Scuol war in der Offensive sehr harmlos und kam zu fast keiner Chance. Triesen tat sich schwer, erspielte sich jedoch zahlreiche Chancen. Dennoch setzte Büchel das erste Highlight bereits in der 6. Spielminute. Durch einen Konter sprintete Büchel auf das Tor und hatte nur noch 1-2 Gegner vor sich. Er verzettelte sich ein wenig und zog nach rechts aussen anstatt direkt auf das Tor zu ziehen. Als er bemerkte, dass sich das Tor auch in Triesen in der Mitte befindet machte er kehrt, legte sich den Ball auf seinen schwachen Linken und chippte ihn Richtung Tor. Dann begann das Warten… und warten… und warten. Als den Zuschauer schon eine Gesichtshälfte eingeschlafen war, flog der Ball in Zeitlupe aus der Wolkendecke und landete über dem Torwart im linken Eck zur 1:0-Führung. Kurz nach dem Tor hätte der FCT die Führung bereits ausbauen können als Arpagaus zentral in die Gasse angespielt wurde und alleine auf das Tor zu. Sein Chip Ball verliess jedoch kaum den Boden und kullerte begleitet von einem lauten «NEIN»-Ruf links neben dem Pfosten vorbei. Man spürte rund um die Blumenau, dass nun allgemeines «Fremdschämen» angesagt war. Apropos Fremdscham, da war doch noch eine Chance – die Redaktion kann sich jedoch nicht mehr an den genauen Tathergang erinnern – (*Hust*Büchel*Hust*). In der nächsten halben Stunde war das Spiel grösstenteils unterbrochen, weil Striker Luke Seger 24x wegen Abseits zurückgepfiffen wurde. Luke meinte nach der Partie: «Im Training haben wir ohne Abseits auf vier kleine Tore gespielt, deshalb war mir gar nicht bewusst, dass die Abseitsregel auch in der 4. Liga gilt». Als dieses Missverständnis geklärt war zeigte Luke sein wahres Können und schnürte noch vor der Halbzeit einen Doppelpack (34. und 44.). Kurz nach der Halbzeit musste dann Schlussmann Kindle völlig unerwartet einen Ball aus dem Netz fischen. Einer der vielen langen Bälle von Scuol sprang auf dem nassen Untergrund auf, Abdi hatte wohl Wasser in den Knien, schätzte die Kugel falsch ein und der spekulierende Scuoler traf zum 3:1-Anschluss. Der FCT behielt jedoch das Heft in der Hand und erarbeitete sich weitere Chancen. Dennoch dauerte es rund 25 Minuten bis das Heimteam erneut jubeln durfte. Nun war der eingewechselte Raffaeli mit einem Doppelpack am Werke: Erst verwertete er einen Querpass von links am zweiten Pfosten (75.) und zehn Minuten später bugsierte er den Ball in bester «Lars-Ricken-Manier» von 30 Metern über den zu weit vor dem Tor stehenden Schlussmann von Scuol. Den Schlusspunkt zum 6:1-Endstand setzte dann wieder Büchel in den letzten Spielminuten. Somit war die Revanche gegen Scuol geglückt und der erste Heimsieg konnte eingefahren werden. Der CB Scuol kam in Triesen ziemlich unter die Räder, konnte den Frust jedoch am Abend am Bushido-Konzert in Chur wieder von sich «rappen».

 

FC TRIESEN II – CB SURSES I 6:1 (3:0)

Sportplatz Blumenau, Triesen: 55 Zuschauer

Aufstellung: Kindle; Schwendener, Abdi, Gomes; Toska, Lage Martins, Arpagaus, Bargetze, Cutieri; Büchel, Tic Tac Luke

Einwechslungen: Mathis, Hutter, Manojlovic, Raffaeli

Tore: 1:0 6. Büchel, 2:0 34. Seger, 3:0 44. Seger, 3:1 50. Scuol, 4:1 75. Raffaeli, 5:1 85. Raffaeli, 6:1 90. Büchel

Bemerkungen: Triesen ohne Salzgeber II (verletzt), Coric, Haas (rekonvaleszent), Banzer (Geburtstagsfeier im McDonalds), Kosic (Ausländerkontingent), Fabiano (Tontaubenschiessen), Salihi und Nenadic (BackFlash 80s/90s @ Gate7), Brunner (Big Air), Hutter I (kurz vor Comeback)

 Skurriles aus dem Team:

– Beim Donnstig-Gink konnte nach dem Torabschluss festgehalten werden: Schüssa wia Freiheitskämpfer

– Hutter begründete sein Reservisten-Dasein wie folgt: „Liaber im 1 Stammspeler, als im 2 Ersatz.“

– Die Stadionuhr zeigte Minute 88: Als Sandro seine Linkeklebe rausholte. Der Querschläger hätte wohl einen Baum auf der Südseite gekostet, wäre da nicht Igor gewesen. Der Serbische Ex-Volleyballprofi, blockte den Ball aus gefühlten 20 Meter über Boden noch rechtzeitig.

Kommentare sind geschlossen.