Zum Auftakt der neuen 4. Liga Saison reiste «s’Tresner Zwei» (nicht zu verwechseln mit dem Zwei in Vaduz) zu den Sportfreunden Chur 97 III, die in der Vorsaison aus der 5. Liga aufgestiegen sind. Der FCT freute sich auf den Saisonauftakt wie ein Zäpfchen auf Speed, so sagte Schwendener vor dem Spiel „Ich freue mich auf den Saisonauftakt um endlich zu sehen wo wir stehen… oh das reimt sich… cool!“.

Wie immer war die Sommervorbereitung für das Trainerteam ein schwieriges Unterfangen. Die Spieler glänzten lange mit Ferienabwesenheiten, so ganz nach dem Motto: „abgrechnet wörd am Strand.“ Deshalb ist es zu Beginn der Saison umso schwieriger einzuschätzen wie gut das Team im Strumpf ist. Bargetze (Jungfisch), Bolat und Gomes, die in der 1. Mannschaft noch Trainingsrückstand haben, unterstützten das Team. Zusätzlich stand mit Haitz ein junger deutscher Nachwuchstorhüter zwischen den Pfosten. Mit Abdi, Manojlovic, Mathis und Hutter standen gleich vier «Neue (und trotzdem Alte)» die im Sommer dazu gestossen sind  auf dem Platz. Dass dieser «zusammengewürfelte Haufen» (Zitat FH08) noch nicht eingespielt sein kann, war deshalb von Anfang an klar. Aus diesem Grund verteilte Luke für das Einlaufen Namensschilder, diese hatte er noch aus seiner Primarschulzeit.

Doch nun zum Spiel: Es hiess also Churer Aufsteiger gegen zusammengewürfelte Triesner, die «chillig & nervös» auf den Anpfiff warteten. Den 51 Zuschauern bot sich während 90 Minuten eine ausgeglichene Partie mit viel Kampf, Krampf und Chancen auf beiden Seiten, aber auch mit schönen Spielzügen und herausgespielten Chancen. Der FCT versuchte flach zu spielen und den Ball in den eigenen Reihen zu behalten und Chur operierte hauptsächlich mit langen Bällen auf die Aussenbahnen. Schlussendlich führten beide Spielweisen zu Chancen, jedoch bis kurz vor der Halbzeit zu keinen Toren. Die besten Chancen für den FCT vergaben Bolat, Hutter und Manojlovic, die jeweils knapp scheiterten oder zu spät zum Abschluss kamen. Auch Chur erarbeitete sich Chancen, die die FCT-Hintermannschaft sowie Torwarttalent Haitz jedoch verhindern konnten. Die Stadionuhr zeigte 28:35 Spielminuten, da marschierte Rambo über Stock und Stein bis hin zum gegnerischen Strafraum; Plötzlich ein lauter Schrei und Rambo fällt. Was war passiert? Eine Taube, ein Foul oder doch etwa ein Windstoss? Der Unparteiische entschied auf Gleichgewichtsstörungen und das Spiel lief weiter. Schade, denn ein Pfiff wäre sicherlich nicht unpassend gewesen.
Kurz vor der Halbzeit kamen die Churer dann jedoch über die rechte FCT-Abwehrseite durch. Auf den ersten Abpraller folgte ein weiterer Block am Strafraum, dessen Nachschuss dann jedoch im linken Eck versenkt wurde. So ging es mit einem unglücklichen 1:0 Rückstand für die Triesner zum Pausenkreis bei der Eckfahne.

Trotz Rückstand blieb der FCT in der zweiten Halbzeit ruhig und gewann allmählich an Überhand. Man hatte das Spiel nun klar im Griff und konnte einen Angriff nach dem nächsten lancieren, wobei oftmals die Präzision beim letzten Abspiel fehlte. Nach rund 10 Minuten funktionierten allerdings die Zuspiele sehr gut und Luke Segerwalker tauchte nach schöner Kombination alleine vor dem Churer Schlussmann auf. Eiskalt wie eine Hundeschnauze versenkte Jedi Ritter Luke den Ball im Netz und der «Krieg der Sterne» startete von neuem. Nach weiteren Versuchen funktionierte Mitte der zweiten Halbzeit die nächste FCT-Kombination und der nun offensiver spielende Jungspund Patrick «Pferdelunge» Bargetze konnte die Blau-Weissen mit 2:1 in Führung schiessen. Chur riss sich dann wieder etwas mehr am Riemen und Triesen konzentrierte sich auf eine stabile Defensive sowie schnelle Konter. Erneut flogen zahlreiche hohe Bälle auf die FCT-Hintermannschaft zu. Die meisten dieser Bälle konnten jedoch von Abdi’s Hinterkopf-Kopfbällen entschärft werden. Und die restlichen Flugbälle holte Hugo Gomes herunter indem er sich wie ein Apache Helikopter in die Höhe schraubte.

Nach der Triesner Führung hätten vor allem zwei Szenen das Spiel noch beeinflussen können: Erst hatte der FCT das 3:1 auf dem Fuss als ein Konter nicht sauber zu Ende gespielt wurde, wenig später landete eine Churer Direktabnahme am Querbalken des Triesner Gehäuses. Jedoch fielen keine weiteren Treffer mehr und so konnte der FC Triesen mit drei hart erkämpften Punkten im Gepäck die Ringstrasse verlassen.

FCT-Kapitän Hero sagte nach der Partie, mit etwas Pippi in den Augen, zu den Medienvertretern: «Ich bin sehr stolz auf meine Jungs und einfach nur glücklich, dass wir mit einem Sieg in die Meisterschaft gestartet sind. Diesen Sieg widme ich allen Fans, die immer an mich geglaubt und mich unterstützt haben».

CHUR 97 III – FC TRIESEN II 1:2 (0:1)

Sportplatz Ringstrasse, Chur: 51 Zuschauer

Aufstellung: Haitz; Schwendener, Abdi, Bargetze, Mathis; Bolat, Toska, Gomes, Seger, Hutter; Manojlovic

Einwechslungen: Salihi, Lage Martins

Tore: 1:0 40. Chur, 1:1 55. Seger, 1:2 71. Bargetze

Ersatz: Cutieri, Coach Grebi

Bemerkungen: Salzgeber II, Kosic (alle verletzt), Coric (verletzt und Babysitting), Haas (Aufbautraining), Banzer (pünktlich zum Saisonstart in den Ferien), Raffaeli, Fabiano (beide Boccia), Nenadic (Diskuswerfen), Brunner (Halfpipe)

Erwähnenswert:

– Natürlich kam es bei einem Spiel in Chur zum Klassiker: Mindestens 7x (voll ned öbertreba) wurde vor der Abfahrt besprochen, auf welchem Fussballplatz in Chur das Spiel stattfindet. Doch ein Fahrzeug mit den Autoinsassen Toska/Cutieri/Lage Martins war wohl durch die laute Musik der Rap-Band „Black Skillz“ abgelenkt. Und so ging beim Staff das erwartete Telefonat ein: „He uf wellera Alag spelenmr, miar sind glob bim falscha.“

– Mathis erhält nach einem Foulpfiff die gelbe Karte. Die Erklärung des Schiedsrichters «Du hast abschätzig gelacht und mich dabei angeschaut» (70.); Hutter kassiert ebenfalls gelb als er am gegnerischen Strafraum nach einem Foul wegläuft und angeblich den Ball gesperrt hat. (85.); Somit wurden zwei Karten für die harmlosesten Szenen des Spiels vergeben und die beiden Haudegen zu den neuen «Bad Boys» der 2. Mannschaft gekürt.

– Gerüchten zufolge hatte Brate Mathis noch seinen Bastrock aus den Ferien in Hawaii unter seinem Dress an.

– Salihi sprang nach seiner Einwechslung wie eine junge Gazelle über den Platz, und das, obwohl er erst vor kurzem aus dem Urlaub zurückkehrte.
– Der verletzte Haas vor dem Spiel: „Jungs vo afang a wach sie, ned schlofa.“ Ob damit Hugo gemeint war, bei welchem noch ein Abdruck des Schlaffkissens sichtbar war, bleibt sein Geheimnis.

Unter den Zuschauern:

Die Neuverpflichtung Branko Kosic wurde aufgrund Trainingsrückstand sowie einigen Kilo zu viel auf den Rippen noch nicht in den Kader berufen. Selbstverständlich sah er sich das Geschehen von der Tribüne aus an:

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