«Wenn mr hüt gwinnen, schribi weder an Spelbrecht» – mehr musste Eva nicht zu ihren Teamkolleginnen sagen. Eine Motivation sondergleichen.

Zum dritten Spiel der Saison war die Frauenmannschaft des FC Triesen zu Gast beim FC Thusis-Cazis im Bündnerland. Nach zwei unentschiedenen Spielen war es Zeit für den ersten Sieg in der 3. Liga. Noge und Mirla hielten eine motivierende Ansprache bevor die Triesnerinnen endlich auf den frisch gemähten Platz auflaufen durften.

Der Ball rollte kaum vier Minuten über den Platz als Benneckenstein dachte, es wäre Zeit für das erste Tor. Hoppla hopp zog sie aus gut 20 Metern ab und versenkte das Leder im Tor. Das desorientierte Heimteam wirkte unorganisiert, was die Triesnerinnen von Beginn weg auszunutzen versuchten. Eine knappe viertel Stunde dauerte es trotzdem bis auch Nono Kindle sich mit einem Weitschuss versuchte und prompt erfolgreich war. 0:2! Jetzt war der Knopf geplatzt oder der Groschen gefallen und das Spiel befreit. Come-back-stronger-Rebi brachte in der 26. Minute einen unkontrollierbaren Ball unter Kontrolle um genau diesen auf die lauernde JLo Correa abzulegen, welche den Ball mit LINKS im Zeitlupentempo zum 0:3 in die Maschen schob. Und es ging gleich weiter: Nach einem super Pass von Asia-Rebi auf Nono Kindle setzte diese zu einem Dribbling an und hämmerte den Ball von der rechten Seite unter die Latte. Rebi die in der Mitte frei stand meinte zu Nono: «Zum Glück häsch de gmacht sus wäri bös gsi uf di!». Die Triesnerinnen gingen also mit einem Polster von vier Toren in die Pause. Auffallend in der ersten Halbzeit war der Teamzusammenhalt. Es war förmlich spürbar, wie das Team zusammenarbeitete und jede für die andere die Zweikämpfe annahm. Auch die deutlich bessere physische Form der Triesnerinnen war zu erkennen. So konnten sie gerade im zentralen Mittelfeld, aber auch auf beinahe allen restlichen Positionen, fast alle Zweikämpfe für sich entscheiden. Trotzdem blieben einige Chancen ungenutzt, es blieb also noch Luft nach oben für die zweiten 45 Minuten.

Nach einem ordentlichen Schluck Tee konnte die zweite Hälfte des Spiels beginnen. Jess Gabathuler und Vanessa Bolt kamen für Nono Kindle und Muriel Müller. Kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit erkämpften sich die Triesnerinnen einen Eckball, den Fasel und Gerner ausführten. Die Variante an sich funktionierte gut, Fasel’s erster «Gigaboga» konnte aber von einer Verteidigerin abgefangen werden, die den Ball jedoch wieder direkt vor Fasel’s Füsse spielte, welche zum zweiten «Gigaboga» ansetzte. Alle warteten gespannt bis der Ball den Boden berührte und den Pfosten so traf, dass der Ball doch noch den Weg ins Tor fand. 0:5! Die Triesnerinnen machten weiter Druck und versuchten den Ball laufen zu lassen. Was zum grössten Teil gut funktionierte. Auch die berühmte viertel Stunde nach der Pause war an diesem Samstag kein Thema. Eine äusserst bemerkenswerte Leistung zeigte Aussenverteidigerin Vils, an welcher keine Gegenspielerin vorbeikam. Auch Patsch hatte ihre Verteidigung im Griff und bügelte alles aus, was Benneckenstein und Fasel nicht aufhalten konnten. Die Offensivkräfte rund um «den Zehner» Viga Gerner gaben ihr Bestes und liessen viele Meter hinter sich. In der 61. Minute war es dann Suhner, die nach einem wunderbaren Pass von Fasel auf Gerner und einer ebenso galanten Verlängerung dessen, ins äusserste Eck des Tores einnetzte. 0:6! Nono-die-Wade-Kindle und Nina Gassner kamen danach noch einmal zum Einsatz. Es ergaben sich noch 2-3 gute Chancen für Kindle aber Gerner wollte es noch einmal wissen und sich auf die Torschützenliste eintragen. Das funktionierte leider eher schlecht als recht. Benneckenstein versuchte es zwei Mal bei Gerner, welche aber einmal das leere Tor verfehlte und beim zweiten Mal die Torhüterin umnietete. Was zum Schluss des Spiels aber keine Rolle mehr spielte, denn der FCT nahm 3 Punkte mit nach Hause!

Am Mittwochabend bestreitet das Team bereits das nächste Spiel in Münsterlingen und setzt die Torjagd hoffentlich fort!

 

FC Thusis-Cazis – FC Triesen 0:6 (0:4)

Aufstellung: Betty Huber, Sereeeeine Aggeler, MuMü, Elena Patsch, Annika Vils, Nono Kindle, Eva Fasel (C), Julia Benneckenstein, Ana Maria Lopez Correa, Nina Gassner, Viga Gerner

Ersatz: Vanessa Bolt, Jess Gabathuler, Rebi Suhner

Bemerkungen: Triesen ohne Meier (gönnt sich eine Auszeit), Schaper (verletzt), Lohner (wandert lieber), Druebersax (pfeifft), Schmidt (ist im Stopuhrkurs, schaffte es aber noch an die Seitenlinie), Gartmann (auf dem Weg der Besserung), S. Kalberer (kocht), T. Bolt (about to come back stronger), Kälbi (immer noch oder wieder verletzt)

Bemerkenswert / Zitate:

Im Zentrum aller Gespräche stand natürlich die Bestenliste der App easy2coach, welche die Triesnerinnen seit dieser Saison verwenden.

Julia: «Viga du versausch mr min Score wenn du mini Vorlaga ned verwertisch!»

Muriel: «Wia sölli jemols witer föri ko i dem Scoring, wenn i ir Verteidigung spel?!» Eva: «Muriel ez hadr hüt zwo super Eckbäll gschossa, du muasch sie nurno maha, denn verbessert sich din Score vonala!»

Viga Gerner schaffte es innert 20 Minuten zu duschen und sich im Bus einzufinden. Applaus.

Auf dem Weg zum Platz bestaunte das Team wieder einmal das architektonische Meisterwerk einer Kirche von Mirla’s Onkel. – «Luagt iargendwia us wia drei Füdlibacka!»

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